Jede Nation muss sich die zentrale Frage stellen, wie das Land, unser
Land, in 25 Jahren aussehen soll. Die sogenannte dritte industrielle
Revolution ist das ?Endspiel? für das auf Kohle- und Uranenergien
basierende Zeitalter. Sie ist der Aufbruch in eine lebenswerte Zukunft
der Menschheit ohne Schadstoffbelastungen und Umweltsch?den. Diese
dritte industrielle Revolution wird im 21. Jahrhundert vor allem ein
Neues Soziales Europa hervorbringen: die Attraktivit?t eines
europ?ischen Traums von verbesserter Lebensqualit?t, sozialer
Gerechtigkeit und Menschenrechten im Verh?ltnis zur Marktwirtschaft,
mit neuen Ans?tzen zur weltweit friedlichen Kooperation. Durch die
globalen Krisen von Energie, Umwelt und Finanzen ist dieser Traum
extrem gef?hrdet. Umso wichtiger ist es, unter diesen Bedingungen und
Voraussetzungen einen Fahrplan, wenn auch nur als ?gameplay?, für die
n?chsten 50 Jahre der europ?ischen Integration zu entwerfen.
Jeremy Rifkin, geb. 1943, ist Pr?sident
und Gründer der Foundation on Economic Trends und lehrt u.a. an der
Wharton School der Universit?t von Pennsylvania; er ist Berater mehrer
Regierungen und auch der EU-Kommission. In zahlreichen Büchern, die zu
Bestsellern wurden und in mehr als 20 Sprachen übersetzt sind, schrieb
Rifkin über die Auswirkungen des wissenschaftlichen und technischen
Wandels auf Arbeitswelt, Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. In
deutscher ?bersetzung liegen vor: Das Ende der Arbeit und ihre
Zukunft (1997). Das Verschwinden des Eigentums (2000),
ausgezeichnet mit dem Arthur Andersen Business Book Award und dem
Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch, <i
class="moz-txt-slash">Die H_2 -Revolution (2000), Der
europ?ische Traum (2004), in Deutschland ausgezeichnet mit dem
internationalen Buchpreis ?Corine?.
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Das ?konomische bedarf kultureller Praktiken und Diskurse, um seine
Grenzen bestimmen zu k?nnen und einen Raum des Sagbaren zu er?ffnen.
Der Vortrag fragt danach, was es bedeutet, wenn ?konomische Krisen als
Paniken beschrieben werden. Dazu werden zun?chst einige
begriffsgeschichtliche Stationen der Paniksemantik skizziert
(Mythologie und Massenpsychologie), um vor diesem Hintergrund die
spezifischen Darstellungsweisen von Finanzpaniken zu diskutieren. Die
Finanzpanik ist die ?Panik aller Paniken“, da sie panische Logiken der
Ansteckung geradezu exemplarisch inszeniert. Es soll gezeigt werden,
wie mit der Finanzpanik innerhalb des ?konomischen über das Scheitern
der ?konomie gesprochen werden kann. Schlie?lich interessieren die
politischen Konsequenzen der Paniksemantik: Die Art und Weise, in der
eine Krise als Panik beschrieben wird, bestimmt auch die M?glichkeiten
der Politik. Gerade an der Finanzpanik lassen sich die Konturen und
Herausforderungen einer neuen ?politischen Epidemiologie“ festmachen.
Urs St?heli, Jg. 1966, ist Ordinarius für
Soziologie an der Universit?t Basel. Promotion am Centre for
Theoretical Studies and Sociel Sciences an der University of Essex
(UK). 1998-2003 war er wissenschaftlicher Assistent an der Universit?t
Bielefeld. Gastprofessuren an der Stanford University, am
Forschungskolleg ?Medien und kulturelle Kommunikation“ in K?ln und der
Copenhagen Business School. Zu seinen Forschungsschwerpunkten z?hlen
gegenw?rtige Sozial- und Kulturtheorien zwischen Poststrukturalismus
und Systemtheorie, Kulturen der ?konomie und eine
kommunikationstheoretische Analytik des Popul?ren. Wichtige
Publikationen: Soziologie der Nachahmung und des Begehrens.
Materialien zu Gabriel Tarde (Hg. mit Christian Borch/ 2009); <i
class="moz-txt-slash">Spektakul?re Spekulation. Das Popul?re der
?konomie (2007), Inclusion, Exclusion and
Socio Cultural-Identities (Hg. m. R. Stichweh/ 2002),
Sinnzusammenbrüche. Eine dekonstruktive Lektüre von Niklas Luhmanns
Systemtheorie (2000), Poststrukturalistische Soziologien
(2000).
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Dr. Elisabeth Wagner
Humboldt-Universit?t – Institut für deutsche Literatur
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Globale Paniken in einem neuen, sozialen Europa
?konom Jeremy Rifkin und Soziologe Urs St?heli als G?ste der Mosse-Lecture