Arbeiten am (un)gerechten Lehrplan. Eine historisch-vergleichende Lehrplananalyse für die Deutsche Demokratische Republik (DDR) und die Bundesrepublik Deutschland (BRD) (1945–1990)

Auf einen Blick

Laufzeit
04/2026  – 12/2029
DFG-Fachsystematik

Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft

F?rderung durch

DFG Sonderforschungsbereich DFG Sonderforschungsbereich

Projektbeschreibung

Die Beteiligungsm?glichkeiten an Bildung nehmen seit 50 Jahren zu. Einerseits. Andererseits bestehen nach wie vor gro?e Ungleichheiten, wer davon auf welche Weise profitiert. Insbesondere Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen Elternh?usern, aus migrantischen Familien und solche mit Behinderungen und/oder sonderp?dagogischen F?rderbedarfen werden oft nicht ausreichend beteiligt. Diese Widersprüchlichkeit im demokratischen Gerechtigkeitsversprechen schw?cht das Vertrauen in Bildungseinrichtungen.

Der neue Sonderforschungsbereichs [in:just] 1750 an der Goethe-Universit?t wird die Ursachen und Hintergründe dieser nach wie vor bestehenden Ungleichheit untersuchen. Dafür erh?lt der Verbund für die n?chsten drei Jahre und neun Monate insgesamt 14 Millionen Euro. 31 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus so unterschiedlichen Disziplinen wie Erziehungswissenschaften, Soziologie, Philosophie, Politik- und Rechtswissenschaft, Humangeographie und Informatik bilden einen interdisziplin?ren Verbund unter Federführung der Erziehungswissenschaften. Als Sprecherinnen fungieren Prof. Merle Hummrich und Prof. Vera Moser, beide sind am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universit?t t?tig. Merle Hummrich hat den Schwerpunkt Jugend und Schule, Vera Moser widmet sich auf der Kathrin- und Stefan-Quandt-Stiftungsprofessur vor allem der Inklusionsforschung.

Aus unterschiedlichen Perspektiven sollen institutionalisierte Teilhabe- und Teilnahmeprozesse von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Erziehungs- und Bildungssystem unter die wissenschaftliche Lupe genommen werden. Dabei geht es etwa um Unterricht vor dem Hintergrund von Mehrsprachigkeit oder angenommener schülerseitiger ?Verhaltensst?rungen‘, aber auch um das Prozedere von Inobhutnahmen von Kindern und Jugendlichen sowie unbegleiteten Minderj?hrigen Geflüchteten, um die Auswirkungen von Gentrifizierungen auf die Qualit?t regionaler Bildungsangebote, um die Einspruchsmacht von Sorgeberechtigten und auch um computergestützte Entscheidungsprozesse, die vergleichend im Erziehungs- und Rechtssystem untersucht werden sollen. Auch international vergleichende Forschungen in Bezug auf die Implementation der UN-Behindertenrechtskonvention, Kinderrechte und intersektionale Differenzierungsprozesse geh?ren zum Forschungsprogramm.

Der SFB 1750 [in:just] ist der erste im Kern erziehungswissenschaftliche Sonderforschungsbereich, den die DFG f?rdert. ?Angesichts der erheblichen gesellschaftlichen Krisen und Herausforderungen sind wir sehr dankbar für diese gro?e Chance, das Aufwachsen von Kindern und jungen Menschen interdisziplin?r und kooperativ beforschen zu k?nnen“, sagt Prof. Merle Hummrich. ?Mir ist besonders wichtig zu untersuchen, wie menschenrechtliche Normen sich auf den Alltag junger Menschen auswirken“, betont Inklusionsexpertin Prof. Vera Moser.