Struktur- und Entwicklungsplan

Der Strukturentwicklungsplan legt auf der Grundlage des im Hochschulvertrag gew?hrten Rahmens die zentralen Entwicklungsperspektiven der Humboldt-Universit?t zu Berlin (HU) für die Vertragslaufzeit von 2024 bis 2028 dar und skizziert die Eckpfeiler der Fortführung einer strukturell nachhaltigen Profilierung in Forschung und Lehre.

Struktur- und Entwicklungsplan (STEP24)

Struktur- und Entwicklungsplan (2024)

Struktur- und Entwicklungsplan (2024)

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Die Struktur- und Entwicklungsplanungen der Humboldt-Universit?t, Freien Universit?t Berlin (FU) und Technischen Universit?t Berlin sind untereinander abgestimmt. Die HU legt mit diesem Strukturentwicklungsplan ihre Planungen im Kontext der jüngsten hochschulpolitischen Entwicklungen vor, in denen auch die Ergebnisse der Abstimmungsprozesse zwischen den Berliner Universit?ten Ausdruck finden. Seit dem letzten Strukturentwicklungsplan aus dem Jahr 2021 wurden neue Hochschulvertr?ge mit dem Land Berlin abgeschlossen, in denen vier 金贝棋牌 im Vordergrund stehen, die auch die Entwicklungsplanung pr?gen: der Lehrkr?fteausbau im Land Berlin, planbare und verl?ssliche Karrieren in der Wissenschaft, der notwendige Klimaschutz und die Herausforderungen der Digitalisierung. Nicht zuletzt steht für die Berlin University Alliance im Jahr 2025 die n?chste Evaluation an und damit auch eine Bilanz der ersten F?rderperiode sowie die strategische Weiterentwicklung für eine zweite F?rderperiode.

Der universit?ren Ausbildung von Lehrer*innen widmen sich die Universit?ten schon seit vielen Jahren intensiv, auch im Angesicht des Lehrkr?ftemangels im Land Berlin. Der neue Hochschulvertrag mit dem Land Berlin formuliert in diesem Zusammenhang ambitionierte gemeinsame Ziele. Die Konzeption und Umsetzung der notwendigen Prozesse zur Erreichung der vereinbarten Ziele stellt eine Gemeinschaftsaufgabe aller handelnden Akteur*innen auf allen strukturellen Ebenen der HU dar und zieht sich daher als roter Faden durch die Darstellungen des vorliegenden Strukturentwicklungsplans (vgl. Kapitel 3.1 Weiterentwicklung der Lehrkr?ftebildung).

Die Notwendigkeit, mehr Verl?sslichkeit und Planbarkeit für Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen, vor der Professur, zu schaffen, ist nicht erst mit dem neuen Hochschulvertrag salient. Die Novelle des Berliner Hochschulgesetzes erfordert von der HU, unter Beachtung der aktuell mit dem Land intensiv diskutierten Rahmenbedingungen der Mitarbeiter-Verordnung (MAVO), ein Konzept zu entwickeln, auf welche Weise und in welchen F?llen Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen nach der Promotion eine verbindliche, dauerhafte Perspektive an der 金贝棋牌 geboten werden kann. Die HU nimmt diese Aufgabe mit gro?em Engagement an und setzt in enger Zusammenarbeit mit dem Land sowie FU und TU die neuen Karrierewege für Wissenschaftler*innen nach der Promotion um (vgl. Kapitel 9. Personalentwicklung und akademische Karriereplanung).

Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind gesellschaftliche Herausforderungen, zu deren Bew?ltigung auch die Universit?ten einen wesentlichen Beitrag leisten müssen und wollen. Das Ziel der Klimaneutralit?t hat der akademische Senat der HU bereits für 2030 beschlossen und damit den Weg für die Verfolgung komplexer und umfangreicher Projekte im Bereich Bau, erneuerbarer Energien und ressourcenschonendes Computing geebnet. Zudem wurde ein Klimaschutzkonzept verabschiedet und eine Stabsstelle für die Umsetzung des Konzepts geschaffen (vgl. Kapitel 8. Nachhaltigkeit und Klimaschutz).

Schlie?lich steht auch die HU vor der Aufgabe, den Digitalisierungsschub aus der Corona-Pandemie nicht nur zu verstetigen, sondern auch weiterzuentwickeln und mit den Anforderungen der Wissenschaft zu vereinbaren. Dazu z?hlt neben einem ressourcenschonenden Hochleistungscomputing auch die weiterführende Digitalisierung der Lehre und der Verwaltungsvorg?nge (vgl. Kapitel 7.3 Digitalisierung). Ebenso stehen weiterhin die Selbstverpflichtung und gemeinsame Vereinbarung mit dem Land zu Gleichstellung, Diskriminierungsfreiheit und Inklusion im Fokus. Auch hier sind strukturelle Entwicklungen notwendig, um die bisherigen Erfolge zu verstetigen und die bestehenden Ma?nahmen weiterzuentwickeln. Die HU ist ein Ort für alle. Die Gesundheit, die Arbeitszufriedenheit und die Partizipation der Studierenden, der Wissenschaftler*innen sowie der Besch?ftigten in Service und Verwaltung zu sichern und zu erm?glichen, ist ein pr?gendes Moment unserer strukturellen Entwicklungen als Arbeitgeberin und Ort der Erkenntnis (vgl. Kapitel 7.1 Chancengerechtigkeit). 

Dieses Bewusstsein für die gesellschaftliche Verantwortung der HU findet sich auch in den Projekten und Strukturen der sogenannten Third Mission wieder. Der Austausch und die Verzahnung mit der Gesellschaft und st?dtischen ?ffentlichkeit wird auch in diesem Strukturentwicklungsplan wieder eine entscheidende Bedeutung beigemessen. So geht etwa die Open Humboldt-Initiative als Dach für Aktivit?ten des Wissensaustausches und der Wissenschaftskommunikation der HU im Jahr 2025 in ihren fünften F?rderzyklus (vgl. Kapitel 6. Third Mission).

Die HU bildet gemeinsam mit der FU, TU und Charité die Berlin University Alliance. Vision der BUA ist es, Kern und treibende Kraft des in Europa führenden Wissens- und Innovationsraum Berlins zu sein. Gemeinsam bildet die Allianz einen integralen Bestandteil der dynamischen und vielf?ltigen Berliner Kultur-, Wissenschafts- und Wirtschaftslandschaft. Sie tr?gt zu einer resilienten demokratischen Gesellschaft, einer starken Gemeinschaft in Berlin sowie zu einem einzigartigen Forschungs?kosystem bei. Mit dem Antrag ?Crossing Boundaries toward an Integrated Research Environment“ als Grundlage wird die BUA seit 2019 im Rahmen der Exzellenzstrategie durch Bund und Land gef?rdert. In der ersten F?rderperiode des Exzellenzverbundes arbeiten die vier Partnerinnen daran, Synergien zu nutzen, Kr?fte zu bündeln und neue Strukturen zu etablieren, um die einzelnen Partnerinnen und die Entwicklung ihrer institutionellen Profile weiter zu st?rken. Seit 2020 wird die Zusammenarbeit durch die Kooperationsplattform der Berlin University Alliance administrativ unterstützt, die per Gesetz des Landes Berlin als K?rperschaft des ?ffentlichen Rechts etabliert wurde. Für die im Jahr 2025 anstehende Evaluation und mit Blick auf die angestrebte Weiterf?rderung ab Herbst 2026 hat die BUA einen intensiven Strategieprozess begonnen.

Es ist die Mission des Exzellenzverbundes, die Agenda für den integrierten Wissens- und Innovationsraum zu setzen, gemeinsam im starken ?kosystem der Berliner Akteur*innen und einem Netzwerk der internationalen Partner*innen zu handeln und nachhaltige Strukturen für Spitzenforschung aufzubauen. Die Strategie des Exzellenzverbundes basiert auf sechs Handlungsfeldern: 

  1. Research Quality and Integrity,
  2. Teaching and Learning,
  3. Transfer – Innovation – Knowledge Exchange,
  4. Promoting Talent,
  5. Sharing Resources, und
  6. International Engagement. Drei Querschnittsbereiche pr?gen darüber hinaus die gemeinsame Strategie: Diversity – Equity – Inclusion – Belonging, Artificial Intelligence, und Sustainability. 

Innerhalb dieser Handlungsfelder werden Strukturen aufgebaut, die einen gemeinsamen Wissens- und Innovationsraum ausgestalten. Hierzu z?hlen beispielsweise im Exzellenzverbund abgestimmte Leitbilder und Richtlinien, wie das Leitbild offene Wissenschaft; BUA-Studieng?nge und Zertifikatsprogramme, die für alle Studierenden der Verbundpartnerinnen zug?nglich sind; übergreifende Ma?nahmen zur Wissenskommunikation und zum Wissensaustausch mit den Partner*innen in Berlin; die Etablierung einer PostDoc Academy mit verbundweiten Angeboten; der Aufbau eines digitalen Netzwerks, das Zugang zu den Berliner Universit?tssammlungen schafft, sowie die Ausweitung und Vertiefung der strategischen Partnerschaft des Exzellenzverbundes mit der University of Oxford. 

Die Exzellenzcluster sind in den integrierten Forschungsraum Berlin eingebettet. Aus der Arbeit der Exzellenzcluster ergeben sich thematische Schwerpunkte, die von dem Exzellenzverbund aufgegriffen und durch gemeinsame Strukturen unterstützt werden. Zu diesen Strukturen geh?ren zum Beispiel F?rderprogramme für Wissenschaftler*innen in ihrer frühen Berufs- und Karrierephase, Angebote für Studierende, aber auch der Zugang zu Dienstleistungen und Ressourcen der Verbundpartnerinnen.

金贝棋牌 haben an der HU einen hohen Stellenwert. Dies wird deutlich durch die kontinuierliche Entwicklung von etablierten und anlassbezogenen Initiativen und Ma?nahmen mit dem Ziel, die Lehr- und Studienqualit?t zu verbessern. 

Mit dem Preis für gute Lehre werden an der HU j?hrlich erfolgreiche und innovative Lehrende und Lehrkonzepte honoriert, die im Rahmen der regul?ren Lehre an der HU umgesetzt werden. Dabei lenkt ein j?hrlich wechselnder thematischer Schwerpunkt den Blick auf unterschiedliche Aspekte guter Lehre und regt so zu einer umfassenden Diskussion an. Ab 2025 wird es an der HU einen Preis zur Auszeichnung von Lehre mit Nachhaltigkeitsbezug und einen Lehrpreis des Landes Berlin für Exzellenz in der Lehre geben. Eine hausinterne F?rderlinie für Innovation in der Lehre soll ab Ende 2025 die Umsetzung des Leitbilds Lehre begleiten. 

Die HU will ein Ort sein, der für alle ihre Mitglieder zug?nglich und inklusiv ist. Deshalb setzt sie einen Fokus auf das Thema Barrierefreiheit und wird zentrale Aktivit?ten zum Abbau von Barrieren im Schwerpunkt 金贝棋牌 intensivieren (vgl. Kapitel 7.1 Chancengerechtigkeit – Inklusion, Teilhabe und Barrierefreiheit). 

Mit der Unterzeichnung des Hochschulvertrags im Frühjahr 2024 hat die HU sich das Ziel gesetzt, das in den vergangenen Jahren erreichte Niveau an Studierendenzahlen zu halten. Darüber hinaus werden in gesellschaftlich besonders wichtigen Bereichen, in denen Fachkr?ftemangel herrscht, wie zum Beispiel der Lehrkr?ftebildung, die Studienplatzkapazit?ten in erheblichem Umfang ausgebaut.

Die Lehrkr?ftebildung stellt eine der zentralen Aufgaben der HU dar. Dazu hat sich die HU in den letzten Hochschulvertr?gen bekannt und ist gemeinsam mit dem Land Berlin die zentrale Herausforderung angegangen, die Kapazit?ten und Strukturen in der Lehrkr?ftebildung massiv auszubauen und eine nachhaltige Verankerung im Profil der HU voranzutreiben. Dazu geh?ren sowohl drei Professuren, die im Rahmen des Sonderprogramms des Landes Berlin ?Beste (Lehrkr?fte-)Bildung für Berlin“ derzeit eingerichtet werden, als auch der in den vergangenen Jahren erfolgte planm??ige Aufwuchs von Studierendenzahlen in der Lehrkr?ftebildung. Der bereits 2016 begonnene und 2018 nochmals intensivierte Ausbau der Lehrkr?ftebildung an der HU zeitigt durch stetig zunehmende Studienanf?nger*innenzahlen im Bachelor, aber auch – nach einem kleineren, wohl noch pandemienachfolgebedingten Einbruch zum Akademischen Jahr 2022/23 – im lehramtsbezogenen Masterstudium weiterhin deutlichsichtbare Erfolge. Trotz eines Rückganges der Bewerbungs- und Antragszahlen für ein grundst?ndiges Studium konnte hierbei die Anzahl von Studienanf?nger*innen im 1. Fachsemester sogar verbessert werden. Eine ebenso gute und den zeitlichen Erwartungen folgende Entwicklung ist in Bezug auf den erfolgreichen Abschluss des Masterstudiums gegeben. Die Abschlusszahlen im Bereich des Lehramts an Grundschulen haben hier zuletzt sogar eine deutliche Zunahme erfahren, wobei aufgrund des zeitlichen Versatzes sowie den akuten wie auch nachwirkenden Pandemiefolgen geschuldet im übrigen Masterbereich nur eine geringere Zunahme erzielt werden konnte.

Das Land Berlin steht jedoch weiterhin vor dem Problem von fehlenden Lehrkr?ften für Berliner Schulen. Daher gibt der aktuelle Hochschulvertrag das langfristige Ziel von 2.500 Master of Education-Absolvent*innen an allen Universit?ten Berlins vor. Die HU entwickelt in diesem Zusammenhang Ma?nahmen, um mehr Lehrkr?fte für das Land Berlin auszubilden. Mit den Hochschulvertr?gen 2024 verbunden ist das Ziel, langfristig 1.030 Master of Education-Abschlüsse in der Erstf?cherz?hlung an der HU zu erzielen. In einem gestuften Ausbauprozess stellt die HU hiernach sicher, die Studienplatzkapazit?ten so zu erh?hen, dass die vorgegebenen Ziele nach Ablauf einer üblichen Studiendauer erreicht werden k?nnen. Flankierende Ma?nahmen bestehen in der Entwicklung von Konzepten zu neuen Studienmodellen: dem Flex-Master und den 1-Fach-Q-Master-Studieng?ngen.

Erste Ausbaustufe

Die erste Stufe des Ausbauprozesses begann bereits mit dem Wintersemester 2024/25. Hier werden die Studienplatzkapazit?ten in F?chern mit ausreichender Nachfrage unmittelbar erh?ht. Dies umfasst auch den korrespondierenden Wegfall einzelner Zulassungsbeschr?nkungen. Der Ausbau zielt hier zun?chst auf eine jeweils verst?rkte
Eingangskohorte von Studierenden ab und wird sukzessive in den folgenden Jahren entsprechend verst?rkt. Betroffen ist hierbei vor allem das Bachelorstudium. Etwa drei Jahre sp?ter werden dann die Kapazit?ten für die lehramtsbezogenen Masterstudieng?nge ausgebaut. Dabei wird durchweg, wie auch gegenw?rtig, der ?bergang nach erfolgreichem Bachelorabschluss für jede Person gew?hrleistet, die die fachlichen Zugangsvoraussetzungen nachweislich erworben hat. Dies wird durch die Ausgestaltung als zulassungsfreiem Zugang erreicht – eine Auswahlentscheidung im Sinne eines NC-Auswahlverfahrens findet nicht statt. Ferner werden vorrangig zus?tzliche Stellen für Besch?ftigte mit Lehraufgaben eingerichtet sowie weitere administrative Verst?rkungen, welche in den zurückliegenden Ausbaustufen nur marginal erfolgen konnten.

Zweite Ausbaustufe

Die zweite Stufe des Ausbauprozesses ist unmittelbar im Anschluss zum Wintersemester 2025/26 mit einer entsprechenden Verst?rkung derjenigen Bereiche vorgesehen, die von den Folgewirkungen der ersten Ausbaustufe betroffen sind und deren Bedarfe durch Wechselwirkungen noch nicht abschlie?end bezifferbar sind. Im Vordergrund steht jedoch dabei die Gewinnung zus?tzlicher Studieninteressierter und neuer Bewerbungsgruppen, indem neue Studiengangsmodelle eingeführt sowie begleitende qualitative Ma?nahmen durchgeführt werden. Dadurch soll schlie?lich ein Ausbau insbesondere in denjenigen Bereichen erm?glicht werden, bei denen, wie bspw. überwiegend im MINT-Bereich, die Nachfrage bereits jetzt beziehungsweise in der ersten Ausbaustufe ersch?pfend beansprucht wurde. 

Flex-Master mit den Optionen duale und kompakte Praxis

Das 2016 eingeführte und im dritten Semester aller Master of Education-Studieng?nge verortete Praxissemester ist eine zentrale Theorie-Praxis-Phase im Lehramtsstudium. Ziel des Praxissemesters ist eine st?rkere Verknüpfung von Universit?t und Schulpraxis, daher sind die Studierenden in diesem Semester in vielf?ltige Aktivit?ten involviert, die an verschiedenen Lernorten stattfinden. Diese Aktivit?ten und Erfahrungen werden durch begleitende Lerngelegenheiten vor- und nachbereitet sowie reflektiert. Das universit?re Lernbegleitkonzept sieht dabei den Einsatz von Vertreter*innen der Fachdidaktiken und von ausgebildeten schulischen Mentor*innen vor. Dieses Konzept wurde gepr?gt durch die Rahmenvereinbarung über die Durchführung schulpraktischer Studien, welche gemeinsam zwischen den Berliner Universit?ten und den für Schulwesen und 金贝棋牌n zust?ndigen Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege geschlossen wurde.

In den letzten Jahren ist ein zunehmender Anteil von Studierenden bereits ab dem 1. Semester des Bachelor-Studiums als Aushilfskraft an einer Schule t?tig. Dies stellt sowohl für die Lehrenden als auch für die Studierenden im bestehenden Modell eine Herausforderung dar. Aus diesem Grund haben sich die Berliner Universit?ten entschlossen, ein Flex-Mastermodell für alle Lehramtsstudieng?nge einzuführen. Im Rahmen dieses Modells soll den Studierenden, die w?hrend des Masterstudiums bereits an einer Schule arbeiten, die M?glichkeit gegeben werden, ihre schulpraktischen Studien berufsbegleitend zu absolvieren. Das bisherige Praxissemester bleibt erhalten, sodass sich die Studierenden zwischen einem Flex-Master in dualer oder kompakter Form entscheiden k?nnen. Die Einführung des Flex-Masters erfordert eine Umstrukturierung der universit?ren Lernbegleitung. Davon abgesehen bleibt die Studienstruktur weitgehend erhalten und muss nur teilweise ge?ndert werden. Die Entwicklung erfolgt in Zusammenarbeit mit den weiteren lehrkr?ftebildenden Berliner Universit?ten und wird HU-intern von der Professional School of Education koordiniert. Die Fachdidaktiken sind durch Vertreter*innen in universit?tsübergreifenden Arbeitsgemeinschaften an der Entwicklung des Flex-Masters beteiligt. Zwischenergebnisse werden regelm??ig in der Kommission Praxissemester sowie im Institutsrat der PSE vorgestellt.

Mit der Einführung des Flex-Masters (dual/kompakt) reagieren die vier Berliner Universit?ten unmittelbar auf Begleiterscheinungen verschiedener Ma?nahmen zur Behebung des Lehrkr?ftemangels. So soll dafür geworben werden, dass die Studierenden w?hrend des Masterstudiums eine schulische Besch?ftigung aufnehmen, statt in alternativen Besch?ftigungsverh?ltnissen au?erhalb des Schulwesens zu arbeiten. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass sich bei einem Teil der Studierenden die Studienzeit verkürzt, da das Praxissemester nicht mehr aus finanziellen oder organisatorischen Gründen aufgeschoben wird. Eine ?berprüfung dieser und weiterer Effekte in einer prozessbegleitenden Evaluation bildet die Grundlage für eine fl?chendeckende Einführung des Flex-Masters zum Wintersemester 2026/27 für alle Lehramtsstudierenden in Berlin


1-Fach-Q-Master-Studiengang

Weiterhin sollen 1-Fach-Q-Master-Studieng?nge für die Lehr?mter Integrierte Sekundarschulen/Gymnasien beziehungsweise Berufsbildende Schulen entwickelt und angeboten werden. Die Kultusministerkonferenz (KMK) hatte hierfür durch ihren Beschluss zu ?Ma?nahmen zur Gewinnung zus?tzlicher Lehrkr?fte und zur strukturellen Erg?nzung der Lehrkr?ftebildung“ vom 14. M?rz 2024 den Weg freigemacht. Vorstellbar gem?? der KMK-Standards sind 1-Fach-Q-Master-Studieng?nge im Umfang von 120 Leistungspunkten, in denen vor allem die fachdidaktischen, bildungswissenschaftlichen sowie sprachbildenden Inhalte vermittelt werden. Je nach Eingangsvoraussetzungen der Zielgruppe k?nnen weitere inhaltliche Schwerpunkte (Fachwissenschaft, Querschnittsthemen der Lehrkr?ftebildung etc.) gesetzt werden. 

Die Entwicklung von f?cherübergreifen Studienmodellen wird von der PSE in Zusammenarbeit mit der Studienabteilung und unter Einbeziehung der Fakult?ten übernommen. Als F?cher sind in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie in erster Linie schulische Mangelf?cher zu berücksichtigen. Im Rahmen des Entwicklungsprozesses ist eine Anpassung der Rahmenordnung der HU (ZSP-HU) erforderlich, sofern Studieng?nge über einen Modellversuch gem?? §9 des Berliner Lehrkr?ftebildungsgesetzes hinaus eingerichtet werden. Dazu ist ein HU-Rahmenmodell, welches KMK- und landesrechtlichen Vorgaben umsetzt, in finaler Abstimmung. Erste Studien- und Prüfungsordnungen wurden ab Herbst 2024 entwickelt und dann auf den Gremienweg gebracht, mit dem Ziel neue Studienangebote bereits zum Wintersemester 2025/26 zu erreichen.

Am 19.12.2023 wurde das Leitbild Lehre der HU einstimmig durch den Akademischen Senat verabschiedet. Das Leitbild Lehre spiegelt das Bildungsverst?ndnis der HU wider und benennt die hierauf aufbauenden zentralen Leitlinien und Querschnittsaufgaben guter Lehre an der HU. Neben der Ganzheitlichkeit und Reflexion, orientiert sich das übergeordnete Bildungsverst?ndnis der HU demnach ganz wesentlich an der Wissenschaft. Gem?? dem Bildungsideal von Wilhelm von Humboldt bilden Lehre und Forschung eine Einheit, unterliegen keiner unmittelbaren Verwertbarkeit und sind sich ihrer zivilgesellschaftlichen Verantwortung bewusst. In diesem Sinne werden Studierende beispielsweise ermutigt und unterstützt, selbst forschend t?tig zu werden und forschend zu lernen (vgl. Anhang ?Leitbild Lehre der Humboldt-Universit?t zu Berlin“).
 

Der einj?hrige Entwicklungsprozess des Leitbilds Lehre stellte Auftakt und Rahmen für einen systematischen, universit?tsweiten, fakult?tsübergreifenden Austausch Lehrender, Studierender, der Verwaltung und Universit?tsleitung über Ziele und Qualit?t von 金贝棋牌 dar. Er wurde im bologna.lab in Absprache mit dem Vizepr?sidenten für Lehre und Studium koordiniert. Mit einem Editorial Board sowie einem Sounding Board wurden zudem zwei tempor?re prozessbegleitende Projektgremien initiiert. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Lehre gestaltet werden soll, damit sie dem Wesen der HU entspricht und offen ist für zukünftige Entwicklungen.

Der breite, partizipative Prozess war so angelegt, dass er die Perspektiven aller an 金贝棋牌 beteiligten Gruppen sichtbar macht und integriert. Ein weiteres Ziel war dabei, bereits an unterschiedlichen Orten und auf verschiedenen Ebenen stattfindende Diskurse zu bündeln und Netzwerke zu schaffen beziehungsweise zu st?rken. Um den Prozess so transparent wie m?glich zu gestalten, wurden die einschl?gigen Gremien und HU-internen Stellen frühzeitig informiert und einbezogen. Zudem wurden Ergebnisse aus den zentralen und dezentralen Formaten und der jeweils aktuelle Arbeitsstand des Leitbilds selbst für alle zug?nglich ver?ffentlicht. Nach jedem Meilenstein fanden Resonanzgruppen mit Teilnehmer*innen aus den durchgeführten Formaten statt, um Feedback auf die vom Editorial Board aufbereiteten Ergebnisse einzuholen. Dadurch folgte die inhaltliche Entwicklung einem iterativen Prozess vom breiten Diskurs zum pr?gnant formulierten Leitbild. Insgesamt haben sich über 350 Humboldtianer*innen aus allen Fakult?ten und diversen Bereichen der HU sowie über alle Funktionsgruppen hinweg an der inhaltlichen Entwicklung des Leitbilds Lehre beteiligt.

Aufbauend auf dem Erfolg des Entwicklungsprozesses wird auch die Implementierung partizipativ und transparent gestaltet. Die Anfang 2024 gestartete Umsetzung des Leitbilds Lehre ist als Gemeinschaftsaufgabe der gesamten Universit?t zu verstehen, in die alle Gruppen von Akteur*innen eingebunden werden sollen. Das vorrangige Ziel ist die nachhaltige Einbindung in (Regel-) Prozesse und Strukturen der HU. Damit das Leitbild Lehre praktische Bedeutung erh?lt und ganz selbstverst?ndlich bei einschl?gigen Arbeitsprozessen hinzugezogen wird, müssen auf zentraler und dezentraler Ebene Handlungsbedarfe identifiziert und Herangehensweisen zur Konkretisierung und Umsetzung erprobt werden. 

W?hrend die Entwicklung des Leitbilds auf der Reflexionsebene parallel zum Universit?tsgeschehen stattfand, wird die Implementierung auf Reflexions- und Handlungsebene in den Universit?tsalltag integriert. Das bedeutet unter anderem, das Leitbild Lehre sichtbar in Abw?gungs- und Entscheidungsprozesse einzubeziehen sowie inhaltliche Aspekte in konkrete Initiativen und Ma?nahmen zu übersetzen. Ein besonderer Fokus in den ersten 2 Jahren liegt zun?chst auf der HU-internen Sichtbarkeit und Kenntnis des Leitbilds Lehre sowie der Vernetzung mit bestehenden Strukturen (zum Beispiel Zusammenarbeit mit QM zur zukünftigen Aufstellung der Qualit?tsentwicklung), u. a. über dialogische Formate in Gremien auf Fakult?ts- und Institutsebene zur dezentralen Auseinandersetzung im Rahmen einer systematischen Reflexion und Weiterentwicklung von Lehre. Darüber hinaus wurden und werden erste Initiativen bottom-up und top-down angesto?en und entsprechende Prozesse aufgesetzt (zum Beispiel Aufsetzen eines Onboarding-Prozesses für neue Lehrende, 金贝棋牌woche Lehre unter dem Zeichen der Querschnittsthemen des Leitbilds Lehre). 

Die ?Zukunftswerkstatt Leitbild Lehre“ am 24.01.2024 bildete den Auftakt, inhaltliche Aspekte in konkrete Initiativen und Ma?nahmen zu übersetzen. Aus den dort identifizierten 金贝棋牌 und Ideen sind 5 AGs entstanden, die funktionsgruppen- und bereichsübergreifend ihre Arbeit aufgenommen haben: ?St?rkung der Partizipation Studierender in der Weiterentwicklung von Lehre und Studium“, ?Studentische Lehr-Lernr?ume der Zukunft“, ?Wandel der Feedback- & Prüfungskultur“, ?Prospektive F?rderung innovativer Lehrprojekte“ und ?Verzahnung des Leitbilds Lehre mit vorhandenen Strukturen“. Die Ergebnisse, Konzepte und weiterführenden Projekte werden zentral zusammengeführt und in die strategische Lehrentwicklung integriert. Zudem soll das Leitbild Lehre als Grundlage bei der wettbewerblichen Einwerbung von Drittmitteln zur strategischen Lehrentwicklung dienen.

Die HU hat das mit der HIS Hochschul-Informations-System eG gemeinsam durchgeführte Vorprojekt und damit den ersten Schritt zur Einführung eines neuen Campus Management Systems erfolgreich abgeschlossen. Im Ergebnis liegt eine detaillierte Zeit- und Ressourcenplanung für das Einführungsprojekt vor, mit dem noch Ende 2023 begonnen wurde und das planm??ig im Jahr 2030 abgeschlossen werden soll. Die in HISinOne zu implementierenden Fachprozesse wurden im Rahmen einer Workshop-Reihe von Vertreter*innen der Fakult?ten, des Computer-und Medienservice sowie der Studienabteilung als zust?ndiger Fachabteilung ausführlich diskutiert und finalisiert. In den ersten beiden Phasen des Einführungsprojektes wird für das Bewerbungs- und Zulassungsverfahren zum Sommersemester 2025 sowie zum Wintersemester 2025/26 der HI-SinOne-Produktbereich für Bewerbung und Zulassung eingeführt. Anschlie?end folgen entlang des Studierendenlebenszyklus die Produktbereiche für die Studierendenverwaltung, das Doktorand*innenmanagement sowie das Prüfungs- und Lehrveranstaltungsmanagement. Parallel zur Einführung der Produktbereiche erfolgt sukzessive der Ausbau der notwendigen technischen Infrastruktur sowie des Rollen- und Rechtemanagements.

Die HU wird ihren eingeschlagenen Weg im Qualit?tsmanagement Lehre und Studium in Richtung verst?rkter Daten- und Dialogorientierung fortsetzen und darüber hinaus substantiell weiterentwickeln. Studiengangspezifische Analysen auf Basis von Studierenden- und Prüfungsverwaltungsdaten sowie Befragungsdaten, deren regelhafte und effiziente Erstellung im Qualit?tsmanagement durch programmierte Auswertungsroutinen sichergestellt ist, liefern bereits jetzt eine gute Grundlage für die f?chernahe Bewertung der Studieng?nge und die Ableitung evidenzbasierter Ma?nahmen der Qualit?tsentwicklung. Mit dem 2023 neu geschaffenen Aufgabengebiet Befragungsmanagement in Lehre und Studium wurde ein weiterer Baustein gelegt, um über die etablierten Analysen hinaus, bisher anlassbezogene Befragungen von Studierenden und Lehrenden systematisch zu implementieren und deren Ergebnisse regelhaft in die Analysebasis des Qualit?tsmanagements zu integrieren. Im Jahr 2023 wurden bereits neue erg?nzende Formate der digitalen Darstellung von Befragungsergebnissen mittels Dashboard erfolgreich erprobt. Auch wurde eine Befragung zu KI  die Richtlinie zum Umgang mit KI in Prüfungen eingegangen sind. Ebenfalls zum Thema KI führt die Stabsstelle Qualit?tsmanagement seit 2023 im Rahmen des BMBF-gef?rderten Projektes KI-Campus 2.0 verschiedene quantitative und qualitative Evaluationen durch. Ziel hierbei ist, Erkenntnisse zu Gelingensbedingungen für eine wirksame Implementation von lernendenzentrierten KI-Angeboten an der HU zu liefern. Es wird angestrebt, diese Ma?nahmen auch ab 2025 weiterzuführen.

Darüber hinaus wird seit Mitte 2024 die Weiterentwicklung des Qualit?tsmanagements vor dem Hintergrund bis- heriger Erfahrungen als auch der Diskussionen um das 2023 beschlossene Leitbild Lehre besprochen. In diesem Kontext soll zudem entschieden werden, ob der bisher praktizierte Weg der externen Programmakkreditierung durcheinen anderen Akkreditierungsweg abgel?st wird. Unabh?ngig davon hat die HU den im Jahr 2022 angesto?enen Prozess der verst?rkten Einleitung von Akkreditierungsverfahren für ihre Studieng?nge umfassend weiter intensiviert. Grundlage stellt die mit allen Fakult?ten abgestimmte mehrj?hrige HU-weite Akkreditierungsplanung dar, die geeignet ist, bestehende Lücken in der Akkreditierung bis 2026 sukzessive zu schlie?en. Dementsprechend ist das Aufgabengebiet Akkreditierung fortlaufend durch die Vergabe weiterer   an Akkreditierungsagenturen, durch Gutachter*innenbegehungen, durch Verfahrensabschlüsse und die Einleitung neuer Verfahren gepr?gt.

Psychotherapeut*innenausbildung 

Seit dem Inkrafttreten des novellierten Psychotherapeutengesetzes im September 2020 bieten Universit?ten ein Direktstudium zur akademischen Ausbildung (3-j?hriges Bachelor- und ein 2-j?hriges Masterstudium) in Psychologie, Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie an, das zur staatlichen psychotherapeutischen Prüfung durch das zust?ndige Landesprüfungsamt qualifiziert. Die Approbation wird bei bestandener Prüfung erteilt. Es schlie?t sich dann – analog zur fach?rztlichen Weiterbildung eine 5-j?hrige fachpsychotherapeutische Weiterbildung an, die zur Erlangung der Fachkunde führt. Für die bisherige mehrj?hrige Ausbildung zur*zum Psychologischen Psychotherapeut*in im Anschluss an einen einschl?gigen Masterabschluss gilt bis 2032 eine ?bergangsregelung.

Auch am Institut für Psychologie der Lebenswissenschaftlichen Fakult?t der HU ist ein Studium der Psychologie mit anschlie?ender Approbation zur*zum Psychologischen Psychotherapeut*in seit 2021/22 m?glich. Das Institut für Psychologie mit seiner Lehr- und Forschungsambulanz konnte durch die Kooperation mit dem Zentrum für Psychotherapie bereits vor der Gesetzes?nderung Erfahrungen in der Ausbildung von Psychologischen Psychotherapeut*innen sammeln und anwenden. So absolvieren Absolvent*innen im Rahmen des alten Ausbildungswegs regelhaft halbj?hrige Praxiszeiten an der Hochschulambulanz für Psychotherapie des Instituts für Psychologie. Auf der Basis bundesgesetzlicher Regelungen hat das Institut für Psychologie mit der Einrichtung des Masterstudiengangs ?Psychologie: Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie“ im Wintersemester 2021/22 die Umsetzung der Reform der Psychotherapeut*innenausbildung gestartet. Wesentlicher Bestandteil der Ausbildung von Heilberufen sind die sogenannten Berufsqualifizierenden T?tigkeiten, die neue Lehrformen erfordern: Studierende werden aktiv und bereits w?hrend des Studiums, in Lehrtherapien mit Patient*innen der Hochschulambulanz eingebunden und absolvieren weitere Praxisstationen an anderen psychotherapeutischen Versorgungseinrichtungen.

Zur Umsetzung des Bundesgesetzes zur Psychotherapeutenausbildung und der Einführung des klinischen Masterstudiengangs wurden das Institut für Psychologie und seine
Hochschulambulanz durch mehrere Stellen, insbesondere wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und sogenannte Lehrtherapeut*innen mit ?ffentlichen Mitteln gef?rdert, um die therapeutische Ausbildung der angehenden Psychotherapeut*innen umsetzen zu k?nnen. Die Hochschulambulanz, die nunmehr ein breiteres Aufgabenspektrum zu absolvieren hat, wurde darüber hinaus ausgebaut und aufw?ndigen mit IT-Anwendungen (u. a. digitale Patient*innen-Akte) und gr??eren Fl?chen für Therapier?ume ausgestattet.

Die HU z?hlte bundesweit zu den ersten Universit?ten, die die novellierte Ausbildung mit nur einem Jahr Vorlauf bereits zum Wintersemester 2021/22 umsetzte. Die ersten Absolvent*innen des klinischen Masters konnten bereits ihre Approbationsprüfung erfolgreich ablegen, die vom zust?ndigen Landesamt organisiert wird. Die aufw?ndige Organisation der Approbationsprüfungen im OSCE-Format (Rollenspiele unter Einbeziehung von Schauspielpatient*innen), so auch die Benennung von Prüfer*innen und Mitwirkung an den Prüfungen durch das Lehrpersonal für eine Kohortenst?rke von 60 Absolvent*innen befindet sich aktuell im Abstimmungsprozess mit dem Landesamt. Eine bundesweite Aufgabe der n?chsten Jahre wird es sein, für die approbierten Absolvent*innen die fachliche Berufspraxis im Rahmen der Weiterbildung abzusichern, so dass sie sich als selbst?ndige Psychotherapeut*innen niederlassen k?nnen und die Versorgung absichern. Zur Sicherstellung des wissenschaftlichen Nachwuchses (Clinician-Scientist-
Modell) wird es dabei essenziell sein, seitens der Universit?ten geeignete Modelle zu entwickeln, die die fachpsychotherapeutische Weiterbildung als auch die wissenschaftliche Qualifikation erm?glichen.

Das Career Center bietet praxisorientierte und berufsfeldbezogene Zusatzqualifikationen an. In den Lehrveranstaltungen werden Leistungspunkte vergeben, die im jeweiligen Studiengang und dort im überfachlichen Wahlpflichtbereich anerkannt werden. Auf der Basis der in den INTEGRA-Projekten der Jahre 2018 bis 2023 gesammelten Erfahrungen hat sich das Career Center im Jahr 2024 ma?geblich für die Arbeitsmarktintegration und die berufseinstiegsvorbereitende Qualifizierung von internationalen Studierenden engagiert. In eigens für internationale Studierende entwickelten Kommunikationskursen k?nnen sie ihre rhetorischen Kompetenzen erweitern. Das Career Center hat den Studierenden darüber hinaus auch direkte 金贝棋牌e zu Unternehmen im Berliner Raum er?ffnet. Flankiert wurde dieses Kursangebot von einem zus?tzlichen Beratungsangebot zu Fragen rund um den Berufseinstieg in englischer Sprache. Dieser neue Schwerpunkt richtet sich gezielt an internationale Studierende, die sich auf die Besonderheiten des deutschen Arbeitsmarktes vorbereiten m?chten. Im Ergebnis erhalten so mehr internationale Studierende die M?glichkeit der Integration in den deutschen Arbeitsmarkt und tragen so zum Abbau des Fachkr?ftemangels bei.

Im Rahmen des Projekts ?KI-Campus 2.0“, das in 2023 mit neun Konsortialpartner*innen (Stifterverband, DFKI, Charité, FernUniversit?t Hagen, HPI, mmb Institut, Neocosmo, DHBW) startete, hat das Career Center erfolgreich KI-Kompetenzen in der Hochschullehre im überfachlichen Wahlpflichtbereich verankert. Dies erfolgte in speziell konzipierten Lehrveranstaltungen wie ?KI und Leadership“, ?KI für alle“ und ?KI-Kompetenzen für die berufliche Zukunft“, die auf das Lehrangebot des KI-Campus Bezug nehmen und darauf aufbauen. Im Jahr 2025 soll dieser Schwerpunkt im Rahmen der ?Allianz für Future Skills“, die vom Stifterverband koordiniert wird, weiter ausgebaut werden. 

Weiterbildungs-Audit

Die HU erhielt 2022 unter 57 Mitbewerber*innen den Zuschlag für das Weiterbildungs-Audit des Stifterverbandes und der Heinz Nixdorf Stiftung. Dieses richtet sich an 金贝棋牌n, die ihre institutionelle Strategie im Bereich der Weiterbildung weiterentwickeln m?chten. Nach einem umfassenden Diskussions- und Benchmarking-Prozesses empfahlen die Auditor*innen in ihrem Abschlussbericht im Sommer 2023, den Fokus auf die St?rkung des Engagements von Lehrenden, die Gewinnung neuer externer Zielgruppen, die Entwicklung ma?geschneiderter Formate sowie auf die Vernetzung und Schaffung von Synergien in der wissenschaftlichen Weiterbildung zu legen. Ende 2023 wurde auf Basis der Empfehlungen des Audit-Berichts, den Ergebnissen der Teilprojektgruppen und mit Zustimmung der Universit?tsleitung der Action-Plan erstellt. Dieser betont die Bedeutung der F?rderung der wissenschaftlichen Weiterbildung, insbesondere für externe Zielgruppen. Dabei sollen die Stabsstelle Career Center und Wissenschaftliche Weiterbildung sowie Humboldt Innovation GmbH als Strategieboard fungieren. 

Anfang 2024 fand ein digitaler Follow-Up-Workshop zwischen dem Projekt- und Auditteam statt, bei dem erste Umsetzungsschritte und Ergebnisse des Action-Plans reflektiert wurden. Im Sommersemester 2024 startete das Beispielprojekt ?KI Micro-Degree“ in Kooperation mit dem HU-Projekt ?AI-Skills“, das zun?chst für Hochschullehrende entwickelt wurde und von der Stabsstelle Career Center und Wis- senschaftliche Weiterbildung begleitet wird. Ab Januar 2025 ist ein neues Micro-Degree ?KI für alle“ für externe Interessierte geplant, bei dem die Zusammenarbeit der Partner*innen (Stabsstelle Career Center und Wissenschaftliche Weiterbildung sowie Humboldt Innovation) im Rahmen des Strategieboards erprobt werden soll.

In seiner September-Sitzung 2024 beschloss der Akademische Senat eine neue Satzung für die Zentraleinrichtung Sprachenzentrum. Zentrale, mit der Satzungs?nderung einhergehende Neuerungen sind die Reaktivierung der Mitarbeitendenpartizipation in den Gremien des Sprachenzentrums über die Einrichtung eines Zentrumsrats, die Schaffung eines strukturell verankerten Orts zur systematischen Verzahnung, Vernetzung und Beratung mit internen und externen Stakeholdern der Sprachenbildung über die Einrichtung eines Beirats, die Abl?sung der bisherigen vier festen Sprachabteilungen durch nun flexibel ?nderbare Sprachbereiche, sowie die funktionale Teilung der vielf?ltigen Leitungsaufgaben durch die Einrichtung der Stelle einer Gesch?ftsführung, die das operative Gesch?ft der ZES verantwortet. Im Jahr 2025 wird es darum gehen, die neue Satzung zu implementieren, unter anderem durch Etablierung der vorgesehenen Gremien. Der Akademische Senat beschloss eine Evaluation der mit der Satzungs?nderung einhergehenden neuen Struktur im dritten Jahr nach Besetzung der Gesch?ftsführungsstelle sowie finaler Einrichtung und Aufnahme der Arbeit von Zentrumsrat und Beirat. Das Evaluationsverfahren startet nach aktuellem Stand voraussichtlich 2027.

Als Volluniversit?t umfasst die HU alle grundlegenden Wissenschaftsdisziplinen in den Geistes- und Sozialwissenschaften, der Rechtswissenschaft sowie in den Natur- und Lebenswissenschaften. Sie ist eine exzellente Forschungsuniversit?t, die in vielen Bereichen im nationalen und internationalen Vergleich Spitzenleistungen erbringt. Das wissenschaftliche Profil der Universit?t umfasst ein breites Spektrum an Disziplinen mit herausragenden Forschungsschwerpunkten in Kernbereichen wie unter anderem Anwendungsorientierter Mathematik, Kultur- und Sprachforschung, Bildwissenschaften, Integrative Naturwissenschaften, Forschung zu Recht und Gesellschaft, Sozialwissenschaften und Nachhaltigkeitsforschung.

Die Forschungsstrategie der HU folgt einem personenzentrierten Ansatz und fokussiert auf Bef?higungsstrukturen für Forschende mit dem Ziel, herausragende Wissenschaftler*innen auf allen Karrierestufen zu gewinnen und neue innovative Forschungsideen zu f?rdern. Der Erfolg dieser Strategie wird durch eine Vielzahl hochrangiger Preise sowie durch F?rderungen des European Research Council, Einstein-Profil-Professuren und Alexander von Humboldt-Professuren belegt. 

Zur Sch?rfung ihres Forschungsprofils zielt die HU in ihrer Strategie darauf ab, den Austausch von Ideen und nachhaltige, auch internationale Kooperationen zwischen unterschiedlichen Disziplinen zu f?rdern. Hierbei unter- stützt die HU das Engagement ihrer Wissenschaftler*innen in koordinierten Programmen der DFG ((Transregio-) Sonderforschungsbereiche, (Kolleg-)Forschungsgruppen, Schwerpunktprogramme und Graduiertenkollegs) sowie Verbundprogrammen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der EU. Im Berliner Forschungsraum sind es die Beteiligung an Einstein-Zentren, Einstein Research Units und der koordinierten Forschung im
Rahmen der BUA.

Die HU ist Sprecherhochschule des Exzellenzclusters Matters of Activity und in Berlin insgesamt an sechs Exzellenzclustern beteiligt. Als Mitantragstellerin fungiert die HU bei den Clustern Neurocure, MATH+ und Science of Intelligence (SCIoI). Auf Ebene der Principal Investigators ist die HU bei Unifying Systems in Catalysis (UniSysCat), Contestations of the Liberal Script (SCRIPTS) sowie Temporal Communities beteiligt.

Im Bereich der Sonderforschungsbereiche (SFB) und Transregio-Sonderforschungsbereiche (TR) beheimatet die HU aktuell vier Sonderforschungsbereiche als Sprecherhochschule in den Bereichen Neurowissenschaften und Ged?chtnisforschung (SFB 1315), Datenanalyse (SFB 1404), linguistisches Registerwissen (SFB 1412) und neoklassische ?konomie/Verhaltens?konomie (SFB/TR190) und ist Mitantragstellerin bei vier TR im Bereich der mathematischen Modellierung (SFB/TR 154), Analysis und Stochastik (SFB/TR 388), der Biologie der Chloroplasten (SFB/TR 175) und des Rechnungswesens (SFB/TR 266). Darüber hinaus ist die HU an 12 SFB und TR über Teilprojekte beteiligt.

In der Graduiertenf?rderung übernimmt die HU bei fünf DFG-gef?rderten (Internationalen) Graduiertenkollegs die Rolle als Sprecherhochschule und ist bei acht (I)GRKS auf Ebene der PI beteiligt. Zwei Programme der HU werden durch die Einstein-Stiftung Berlin gef?rdert. Weiterhin nimmt die HU an zwei Graduiertenprogrammen der Max-Planck-Gesellschaft (School of Cognition und International Max Planck Research Schools LIFE) sowie einem Programm der Helmholtz-Gemeinschaft (Helmholtz Einstein International Berlin Research School in Data Science) teil.

Die HU baut ihr Potential im Bereich der Drittmittelforschung weiter systematisch aus und will insbesondere die Rahmenbedingungen für die Gruppe der R3-Researcher gem?? der vierstufigen Einteilung basierend auf der Mitteilung der Europ?ischen Kommission ?Towards a European Framework for Research Careers”) verbessern, um die Ansiedlung drittmittelgef?rderter Nachwuchsgruppen (DFG Emmy Noether, BMBF, Freigeist Fellowships, ERC) zu bef?rdern und als Institution weiterhin für diese Personengruppe attraktiv zu sein. Die HU hat dazu im Sommersemester 2023 ihre Regeln für Anschubfinanzierungen von gr??eren Drittmittelantr?gen sowie die Vorgaben für Kofinanzierungen von Verbundprojekten überarbeitet und vereinheitlicht. Die neuen Regelungen sehen zudem Forschungspr?mien für neue R3-Gruppen und ERC-Grants vor und stecken die Verwendungsm?glichkeiten von Mitteln der Anschub- und Kofinanzierung ab. Durch ein regelm??iges Monitoring werden die Ma?nahmen in den kommenden Jahren auf ihre Wirksamkeit geprüft und gegebenenfalls angepasst.

Um die Sichtbarkeit der Forschung zu erh?hen, die Zusammenarbeit zu bef?rdern und die institutionelle Reputation zu st?rken, soll in den kommenden Jahren an der HU eine Hochschulbibliographie konzipiert und implementiert werden, um s?mtliche Publikationen und Forschungsleistungen von HU-Wissenschaftler*innen an einer zentralen Stelle zu sammeln. Die Hochschulbibliographie soll neben der Dokumentation, Organisation und Pr?sentation der Forschungserfolge der HU dazu dienen, ein besseres Verst?ndnis für aktuelle Forschungsaktivit?ten und -trends und neue Perspektiven zu entwickeln. Zudem sollen innovative Forschungsans?tze, Kooperationsm?glichkeiten und Verbundvorhaben identifiziert und so die strategische Ausrichtung der Forschung in den einzelnen Disziplinen unterstützt werden.

Wie im Hochschulvertrag für die Jahre 2024 bis 2028 vorgesehen, werden in den kommenden Jahren an den Berliner Universit?ten Forschungsschwerpunkte zu gesellschaftlichen und technologischen Transformationsprozessen weiterentwickelt. Neben den bestehenden Verbundforschungsprojekten und Exzellenzclustern mit Bezug zu dieser Setzung wird die HU ihre Forschungsaktivit?ten in der KI- und Quantenforschung (Weizenbaum Institut, Berlin Institute for the Foundations of Learning and Data, Berlin Quantum Alliance), in der Nachhaltigkeits-, Klima- und Klimafolgenforschung (IRI THESys, Beteiligung am Climate Change Center Berlin-Brandenburg) sowie am Einstein-Zentrum Digitale Zukunft weiterverfolgen und -entwickeln.

Um Forschungsideen zu generieren, wird die HU Berlin den interdisziplin?ren Austausch zwischen einzelnen Disziplinen und Fakult?ten mit dem universit?tsinternen Strukturprojekt der Interdisziplin?ren Zentren (IZ) weiter f?rdern. Das seit 2004 bew?hrte Format wurde 2021 unter Federführung der Kommission Forschung und wissenschaftliche Karrieren des Akademischen Senats grundlegend überarbeitet und neu konzipiert: Mit dem experimentellen Format der IZ sollen potentielle Profilierungsbereiche der Universit?t erkennbar gemacht und implementiert werden. Interdisziplin?re Zentren haben eine H?chstlaufzeit von 10 Jahren, nach deren Ablauf das IZ beendet wird. Sie dienen als Inkubatoren für neue interdisziplin?re Forschungsans?tze. Sofern sich ein interdisziplin?res Forschungsfeld als langfristig fakult?tenübergreifend innovativ und strukturbildend erweist, kann eine Institutionalisierung des Felds in einer neuen Strukturform der HU erfolgen.

Im Jahr 2023 wurden das Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung sowie das Humboldt-ProMint-Kolleg als IZ fortgeführt. Zudem wurden die drei neuen Zentren Life in Space and Time (LIST), Traditionen in Transformationen – Interdisziplin?res Zentrum der Theologien zur Erforschung der Symbol-, Sinn- und Wissenskulturen von Religionen und Digitalit?t und digitale Methoden am Campus Mitte (IZ D2MCM) eingerichtet. Mit dem Kolleg Mathematische Physik Berlin (KMPB) und dem Georg-Simmel-Zentrum für Metropolenforschung (GSZ) wurden seit 2024 zwei IZ fortgeführt und mit Green Compute ein weiteres IZ neu eingerichtet. Aufgrund des strukturellen Defizits der HU hat das Pr?sidium beschlossen, die Zahl der Interdisziplin?ren Zentren vorerst auf 8 statt bisher 10 zu begrenzen.

Im M?rz 2023 beschloss die Universit?tsleitung das vom Vizepr?sidenten für Forschung vorgelegte Konzept für eine regelm??ige Forschungsevaluation. Im ersten Durchgang werden insgesamt 37 Forschungseinheiten (Institute, Zentralinstitute und Monofakult?ten) über einen Zeitraum von sechs Jahren evaluiert. Die Evaluationskriterien umfassen neben dem Kriterium der Forschungsqualit?t auch Aspekte des Forschungskontextes, wie die Betreuung und Weiterentwicklung von Forschenden in frühen Karrierephasen, Transfer, Open Science, Nachhaltige Wissenschaft und Zukunftsf?higkeit.

Die Forschungsevaluation der HU orientiert sich an internationalen Standards und ist auf die Potentialentfaltung der Fachdisziplinen ausgerichtet. Ziel ist es, die aktuelle Situation der F?cher quantitativ und qualitativ zu erfassen, ihre Strategieentwicklung zu bef?rdern und fachspezifische Empfehlungen für die weitere Entwicklung zu geben. Im Rahmen der Begutachtung übernehmen externe Gutachter*innen die Rolle von Critical Friends. Ihre Aufgabe ist es, qualitativ zu beurteilen, wie das jeweilige Fach lokal, national und international situiert ist und wie gut Visionen, Strategien und Ma?nahmen durch vergangene Aktivit?ten und Planungen für die Zukunft untermauert sind.
 

Die Humboldt Graduate School (HGS) ist die zentrale Einrichtung für die strategische F?rderung von Wissenschaftler*innen früher Karrierephasen an der HU. Auftrag der HGS ist es, ausgezeichnete Rahmenbedingungen nicht nur für Promovierende und deren Betreuende, sondern auch für Postdoktorand*innen, Nachwuchsgruppenleiter*innen sowie Juniorprofessor*innen bereitzustellen. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Auf- und Ausbau von Graduiertenzentren auf Fakult?tsebene. Bereits im Jahr 2017 waren die beiden ersten Graduiertenzentren in einer Pilotphase eingerichtet worden. Mittlerweile wurde 2022 das Konzept verstetigt und Graduiertenzentren sind an allen acht Fakult?ten erfolgreich etabliert. Die Fakult?ten k?nnen so die zentralen Angebote der Humboldt Graduate School um fachnahe dezentrale Services für R1- und R2-Forschende erg?nzen. Diese Aktivit?ten sollen in den kommenden Jahren weiterverfolgt und ausgebaut werden, an der HU, aber auch im Handlungsfeld ?Promoting Talent“ der BUA.

Im Jahr 2023 wurde die Satzung der HU zur Guten Wissenschaftlichen Praxis (GWP) an die aktualisierten DFG-Leitlinien angepasst. Im Vergleich zur Satzung von 2014 gewinnen damit die 金贝棋牌 Open Science, Forschungsethik, Qualit?tssicherung und institutionelle Verantwortung an Gewicht. Hierzu und zu den bereits etablierten Elementen der GWP (Vermeidung von Plagiaten, Datenf?lschungen etc.) gibt es bereits zahlreiche Angebote an der HU, die in den kommenden Jahren weiter ausgebaut und aufeinander bezogen werden sollen. Ziel ist es, bereits bestehende Angebote und Ressourcen für alle Universit?tsmitglieder zug?nglicher zu machen, auszubauen und hierdurch Verst??en gegen die GWP vorzubeugen. Instrumente hierzu sind unter anderem der weitere Ausbau der 2023 aufgesetzten Internetseite als Portal für alle die GWP betreffenden Fragen, Schulungen für Studierende, Promovierende und Forschende aller Karrierestufen zu GWP und Open Science durch die Humboldt Graduate School, die Universit?tsbibliothek und den Computer- und Medienservice. Mit der Unterzeichnung der CoARA durch die HU werden bestehende Prozesse der Leistungsbewertung und der Forschungsevaluation unter besonderer Berücksichtigung qualitativer Kriterien und Open Science angepasst werden. Intensiviert wird zudem der Austausch der Ethikkommissionen der Fakult?ten untereinander. Mit dem Beitritt der HU zur Gemeinsamen ?Kommission für die Ethik sicherheitsrelevanter Forschung“ der FU Berlin und der Charité Universit?tsmedizin im Januar 2024 kann künftig die Dual-Use-Problematik noch besser adressiert werden. Weitere Beitr?ge zur St?rkung des Berliner Forschungsraums ergeben sich durch die vom BerlHG (§ 5a, Abs. 3) vorgegebene Einrichtung einer gemeinsamen Ombudsstelle und die gemeinsame Entwicklung von Schulungsformaten zur GWP durch die BUA.

Die nachvollziehbare Planung und das transparente Management digital vorliegender Forschungsdaten sind inzwischen zu einem festen Bestandteil der GWP geworden. Eine neue Herausforderung stellen im Forschungsdatenmanagement jedoch fachspezifische und sich stetig ausdifferenzierende externe Anforderungen dar, die durch Fachgesellschaften, Institutionen der Forschungsf?rderung, Forschungspraxis sowie Politik und Gesellschaft definiert und an die Forschenden herangetragen werden. So sind Forschungsdaten unter anderem zu einem relevanten Output der Universit?t geworden und sollen soweit leistbar den FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Re-Useable) entsprechen. Die HU ist überdies an fünf Konsortien der nationalen Forschungsdateninfrastruktur beteiligt und baut systematisch ihre Forschungsdateninfrastrukturen aus. Computer- und Medienservice, Universit?tsbibliothek und Servicezentrum Forschung betreiben eine Initiative zum Forschungsdatenmanagement, bieten Beratung und entwickeln zukünftig den Bereich (unter anderem durch drittmittelgef?rderte Projekte) national und international strategisch weiter. Die Buchungs- und Management-Plattform OpenIRIS erm?glicht Forschenden als nicht-kommerzielles Online-Tool die Auffindung und gemeinsame Nutzung von Forschungsressourcen und dient als Sammlung von Werkzeugen und Best Practices zum Ressourcenmanagement und dessen Optimierung. Mit OpenIRIS entsteht für die BUA eine gemeinsame und sichtbare Plattform, um vorhandene Core Facilities, ?ffentlich finanzierte Gro?ger?te und Forschungsdienstleistungen transparent darzustellen und nutzbar zu machen. Das Portal fungiert als ?single point of entry“ sowie als interaktiver Ort, in dem Wissenschaftler*innen der BUA Forschungsinfrastrukturen aller vier Institutionen identifizieren und Nutzungsanfragen stellen k?nnen. In einigen F?llen ist auch eine direkte Buchung von Leistungen beziehungsweise Nutzungen vorgesehen. OpenIRIS als gemeinsame Plattform kann somit die Grundlage für die gemeinsame, Synergien sch?pfende, strategische Planung von neuen bzw. für die Erweiterung von bereits vorhandenen Infrastrukturen dienen.

HPC@HU Hochleistungsrechnen (oder: High-Performance Computing) ist in der letzten Dekade zu einer Basistechnologie wissenschaftlicher Forschung geworden und weltweit Gegenstand und Werkzeug der Forschung an der Schnittstelle von Hard- und Softwarearchitektur. Der Bedarf an HPC w?chst derzeit durch die Bereiche Datenanalyse und Maschinelles Lernen besonders stark und ist nicht nur für anspruchsvolle Probleme der modernen daten- und simulationsbasierten Naturwissenschaften (Material-, Neurowissenschaften, Klimasimulation, Astronomie, Genomforschung etc.) zentral, sondern zunehmend generell eine grundlegende Basistechnologie der wissenschaftlichen Forschung. Au?erdem bietet HPC die Chance, HU-eigene Anwendungen der Künstlichen Intelligenz, wie z.B. eigene Large Language Models, allen Mitgliedern der HU zur Verfügung zu stellen und so den Datenschutz und das Urheberrecht zu wahren. Mit der Beschaffung von Servern und Racks aus Mitteln der Berlin University Alliance konnte im Jahr 2022 bereits mit dem Aufbau eines HPC-Clusters an der HU begonnen werden. In den kommenden Jahren soll HPC im Computer- und Medienservice als Dienstleistung zentralisiert werden und Synergien bei der Finanzierung, Zug?nglichkeit und Verfügbarkeit von HPC-Angeboten f?rdern. Freie HPCKapazit?ten sollen perspektivisch auch als shared resources in der BUA zur Verfügung gestellt werden. Für den zukünftigen Ausbau wird die Strom- und Klimatechnik parallel weiterentwickelt. Ein Schwerpunkt wird auf der Energieeffizienz der Umgebung liegen. Das 2024 neu gegründete IZ GreenCompute zielt w?hrend seiner fünfj?hrigen Laufzeit auf die Erforschung, Etablierung, Verwaltung und Ma?nahmen zur Energiereduzierung im Large-Scale und High-Performance Computing.