FOR 5323/1: Neue Sch?pfung? – Aitiologische Rezeptionen der Genesiserz?hlung in frühchristlichen Diskursen über Kosmos, Mensch und Geschlecht. (TP 3)

Auf einen Blick

Laufzeit
03/2024  – 02/2028
DFG-Fachsystematik

Theologie

F?rderung durch

DFG Forschungsgruppe DFG Forschungsgruppe

Projektbeschreibung

Im Rahmen der Forschungsgruppe ?Aitiologien: Figuren und Funktionen begründenden Erz?hlens in Wissenschaft und Literatur“ (FOR 5323, Sprecherin Prof. Dr. Susanne G?dde, HU) widmet sich das Projekt der Rezeption der biblischen Sch?pfungserz?hlungen als Aitiologien im entstehenden Christentum: Die als Anfang der Bibel überlieferte Erz?hlung von der Erschaffung der Welt und des Menschen durch Gott und dem Verlust des Paradieses (Gen 1-3) hat für Judentum und Christentum fundamentale Bedeutung. Der Text und die damit fixierte Vorstellung pr?gt das jüdisch-christliche Denken seit alters wie eine Aitiologie, die als ontologische Wahrheit gilt: Die Weltwirklichkeit ist so, weil Gott sie so gemacht hat, wie dort beschrieben. Für das Christentum ist genauer Gen 1-3 in der interpretierenden ?bertragung ins Griechische – unbenommen faktischer Inkoh?renzen – der Grundtext. Anhand dieses führt die frühchristliche Theologie die ?Arbeit am Anfang“ fort in der ?berzeugung, dass Gott in Christus den Anfang neu gesetzt hat. Das TP untersucht diese Rezeption der Sch?pfungserz?hlung von Gen 1-3LXX als Aitiologie in einer doppelten Hinsicht: Ausgehend von der Rekonstruktion von Gen 1-3LXX als Ausgangstext (Forschungsbasis) werden frühchristliche Rezeptionen als Aitiologie analysiert mit Fokus auf die christologische Relektüre der Sch?pfungserz?hlung (Fokusbereich I) und auf ihre Heranziehung im Diskurs über die in Christus geltende Geschlechterordnung, der im Lichte moderner Genderdiskurse die Pragmatik aitiologischer Diskurse offenlegt (Fokusbereich II). Die Vielfalt der Rezeptionen legt die Ambiguit?ten und Widersprüche im Text von Gen 1-3LXX selbst, ihr diskursives Potential in Verschr?nkung von Vergangenheit und Gegenwart mit Relevanz für die Zukunft und die epistemisch-wirklichkeitssetzende Kraft von Aitiologien offen.