FOR 2898/2: Grenzüberschreitungen. Zu Genese, Ausma? und Folgen "illegitimer" Gewalt in den spanischen Karlistenkriegen des 19. Jahrhunderts“ (TP 04)

Auf einen Blick

Laufzeit
05/2025  – 04/2028
DFG-Fachsystematik

Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europ?ische Geschichte der Neuzeit und Au?ereurop?ische Geschichte)

F?rderung durch

DFG Forschungsgruppe DFG Forschungsgruppe

Projektbeschreibung

Die milit?rische Gewalt innerhalb Europas gilt im 19. Jahrhundert als ?eingehegt“. Die Karlistenkriege in Spanien, die in der europ?ischen Gewaltgeschichte zumeist unbeachtet geblieben sind, lassen diese Deutung als erg?nzungsbedürftig erscheinen. Hier wird die These vertreten, dass die auf der Iberischen Halbinsel etablierten Praktiken exzessiver Gewalt nicht nur weitreichende Folgen für die spanische, sondern auch für die europ?ische Gewaltgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts hatten. Die Karlistenkriege waren keineswegs rein dynastisch motivierte Bürgerkriege. Vielmehr galten sie schon den Zeitgenossen als epochale Auseinandersetzung zwischen Fortschritt und Reaktion, zwischen Revolution und Monarchie sowie zwischen Religion und Antiklerikalismus. Diese weltanschauliche Aufladung trug zur Emotionalisierung und Brutalisierung der Konflikte bei. Neben gr??eren Feldschlachten waren die Karlistenkriege v.a. durch Guerillapraktiken gekennzeichnet. Damit standen sie in einer Tradition, die mit dem Unabh?ngigkeitskrieg gegen Napoleon begonnen hatte. Indem ein Schwerpunkt auf der Untersuchung des ?Kleinen Krieges“ liegt, bildet die Studie eine Brücke zwischen den Projekten zu den Napoleonischen Kriegen und dem Vorl?uferprojekt zum Krieg von 1870/71. Konkret soll erstens eine Systematik der exzessiven Gewaltpraktiken in den Karlistenkriegen erarbeitet werden. Zweitens werden die Kontroversen über ?illegitime“ und ?legitime“ Gewalt in Politik, Kirche und ?ffentlichkeit rekonstruiert und analysiert. Drittens wird die internationale Dimension aufgezeigt, indem die Beteiligung ausw?rtiger Soldaten nachgewiesen und nach den Transfers von Gewaltpraktiken in die milit?rischen Gewaltkulturen anderer Staaten wie Deutschland, Frankreich und England gefragt wird.

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