Joerg Fingerhut erh?lt ERC Consolidator Grant

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Forschung
Das Projekt ?Affective Aesthetic Cognitivism and Wonder“, das die zentrale Rolle des Staunens in ?sthetischen Erfahrungen und im Erkenntnisprozess erforscht, wird mit zwei Millionen Euro gef?rdert.

Der Philosoph Joerg Fingerhut von der Humboldt-Universit?t zu Berlin hat einen ERC Consolidator Grant des Europ?ischen Forschungsrats (ERC) eingeworben. Seine Arbeitsgruppe wird im Forschungsprojekt ?Affective Aesthetic Cognitivism and Wonder“ (AAC_Wonder) die Rolle des Staunens in ?sthetischen Erfahrungen und in Erkenntnisprozessen untersuchen. Der ERC f?rdert das Projekt über fünf Jahre.

Staunen geh?rt zu den ?ltesten philosophischen 金贝棋牌: Schon bei Plato und Aristoteles markiert es den Beginn des Nachdenkens über die Welt, bei Descartes z?hlt es zu den grundlegenden Emotionen und macht uns auf das Neue in der Welt aufmerksam. Heute erlebt es in Psychologie, Kognitionswissenschaft und Neuro?sthetik eine wissenschaftliche Renaissance. AAC_Wonder verbindet diese Perspektiven und verfolgt das Ziel, erstmals eine koh?rente Theorie des Staunens als epistemische und ?sthetische Emotion zu entwickeln.

Methodische Innovation für die Philosophie

?Kulturelle Artefakte und Kunst wirken wie Werkzeuge für unser Denken. Das Staunen ?ffnet ein Fenster, durch das wir die Welt anders sehen k?nnen“, sagt Fingerhut. ?Wir alle kennen Situationen, in denen eine Szene aus einem Film, ein Kunstwerk oder herausragende Architektur uns staunend zurückl?sst. Genau diese Momente m?chte ich philosophisch pr?zisieren und empirisch verstehen: Was geschieht dabei kognitiv, emotional und k?rperlich?“

Das Projekt stellt auch eine methodische Innovation für die Philosophie dar. AAC_Wonder verbindet philosophische Theoriebildung mit eigenen neuropsychologischen Experimenten und einem neuartigen datenanalytischen Ansatz: der Philosophisch geleiteten supplement?ren Analyse (PGsA). In diesem Verfahren werden bereits bestehende psychologische und neurowissenschaftliche Datens?tze der Kognitionswissenschaften erneut ausgewertet und gezielt für philosophische Fragestellungen erschlossen.

Zur Person

Joerg Fingerhut ist Gast-Professor für Philosophie und leitet das Arts and Minds Lab an der Humboldt-Universit?t zu Berlin. Seine Forschung verbindet Philosophie, empirische ?sthetik, Kognitionswissenschaft und Medienforschung. Fingerhut publiziert regelm??ig in international renommierten philosophischen und empirischen Fachzeitschriften und hat jüngst – gemeinsam mit Eva Schürmann – das Buch ?Theorien des Sehens: Zur Einführung“ ver?ffentlicht. 

Von 2021 bis 2022 vertrat er die Professur für Philosophie des Geistes an der LMU München und war dort in die Graduate School for Systemic Neuroscience eingebunden. Er war Art and Neuroscience Postdoctoral Fellow an der Columbia University (Italian Academy for Advanced Studies in America) und Visiting Researcher an der Yale University und an der City University of New York (CUNY). Zudem war er Mitglied der Forschungsgruppe ?Funktionen des Bewusstseins“ an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW).

Aktuell leitet er an der Humboldt-Universit?t ein Grand-Challenges-Projekt der Berlin University Alliance zur Neurourbanistik als neuer Ansatz für Globale Gesundheit, in dem er die Wirkung von St?dten und Architektur auf Wahrnehmung und Wohlbefinden untersucht. Zuvor war er Principal Investigator in mehreren Drittmittelprojekten, unter anderem im EU-H2020-Programm, in einem Konsortiumsprojekt zu Kunst und Transformation (ART*IS).

?ber die ERC Consolidator Grants

Der ERC Consolidator Grant z?hlt zu den renommiertesten F?rderformaten der europ?ischen Wissenschaft. Die Auszeichnung unterstreicht die Sichtbarkeit und Relevanz der philosophischen und kognitionswissenschaftlichen Forschung an der Humboldt-Universit?t zu Berlin.

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