Im Wintersemester 2008/2009 gab es einen Aushang am Schwarzen Brett des Instituts für Europ?ische Ethnologie auf dem Freiwillige für ein Ausstellungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Stadtmuseum Berlin gesucht wurden. Das Thema: "Berliner Glaubenswelten". Fünf interessierte Studierende fanden sich ein, um zum Thema zu forschen. "Wir wollten die Vielfalt der Berliner Glaubenslandschaft zeigen, ohne statistische Erhebungen, sondern mit dem Blick für die Tiefe der Haltungen von Menschen, die in dieser Stadt leben", sagt Teilnehmerin Tatjana Grundei. Das Ergebnis sind 21 Einblicke in den pers?nlichen Glaubensalltag Berliner Bürger, die derzeit in der Dauerausstellung "Ich glaube ich?" in der wiederer?ffneten Nikolaikirche zu sehen sind.
Als Grundlage der Ausstellung diente das Buch "Religion in Berlin" von Nils Grübel und Stefan Rademacher (2003), in dem mehr als 360 eingetragene Glaubensgemeinschaften in Berlin aufgeführt sind. Die beiden Hauptbestandteile der so entstanden Teilausstellung in der Nikolaikirche sind ein elektronisches G?stebuch und ein Schubladenschrank, der die Symbolik, des "in Schubladen steckens" bzw. der Vorurteile von Menschen gegenüber einzelnen Gl?ubigen aufgreift und zu einem Blick hinter die grauen Fassaden der Religionsdefinitionen in die pers?nliche Glaubenswelt des Gegenübers einl?dt. 21 Berlinerinnen und Berliner geben Einblicke in ihre Weltsicht und allt?glichen religi?sen Praktiken. Sie zeigen einen Ausschnitt der Vielfalt des Glaubens in Berlin. In den Schubladen des Schrankes finden sich in Text, Bild oder Ton die Ergebnisse der einzelnen Interviews, die von den Studierenden des Instituts für Europ?ische Ethnologie geführt wurden. In diesen Zeugnissen spiegeln sich individuelle Erfahrungen, Meinungen und Haltungen von Menschen zu Fragen des Glaubens wieder, ohne dabei ein repr?sentatives Bild der Berliner Religionslandschaft geben zu wollen. Gleichzeitig sollen die verbindenden Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen, die so vielf?ltig sind wie Berlin selbst, deutlich werden.
Die Glaubenswelten Berlins ver?ndern sich st?ndig, t?glich kommen neue hinzu. Um mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten, gibt die Ausstellung im zweiten Teil jedem Besucher die M?glichkeit seine pers?nliche Haltung zu Fragen des Glaubens in einem elektronischen G?stebuch festzuhalten. Dort werden die selben Fragen gestellt, zu denen sich bereits die Interviewpartner ge?u?ert haben. Das elektronische G?stebuch dient gleichzeitig auch selbst als Ausstellungsstück, da es einl?dt, auch die Eintr?ge anderer Besucher zu ihrem Glauben zu lesen.
Textbeitrag von: Tatjana Grundei, Masterstudentin am Institut für Europ?ische Ethnologie
WEITERE INFORMATIONEN
Diplom-Ethnologe Falk BlaskHumboldt-Universit?t zu Berlin
Institut für Europ?ische Ethnologie
Tel. 030 2093-3707
E-Mail: falk.blask? Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ?rz.hu-berlin? Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ?de