Wissenschaftsgeschichte in Südosteuropa

Auf einen Blick

Laufzeit
09/2010  – 08/2011
F?rderung durch

DFG Sachbeihilfe DFG Sachbeihilfe

Projektbeschreibung

Wissenschaftsgeschichte in Südosteuropa
Das Vorhaben geht aus der bisherigen Forschungsarbeit von Frau Trubeta zur anthropologischen Wissenschaft und Eugenik bzw. zum biologistischen Denken und dessen Anwendung in den Humanwissenschaften hervor. ?Wissenschaft“ wird demnach aus einer doppelten Perspektive betrachtet: als Quelle und zugleich als Anwendungsbereich eugenischen und biologistischen Denkens.
Bei der Studie handelt es sich um Kriminalbiologie als epistemologisches Paradigma und einen wissenschaftlichen Vernetzungstopos mit einem Fokus auf dem griechischen Fallbeispiel. Somit konzentriert sich die Fragestellung auf drei analytische Ebenen:
? auf die Inhalte der Kriminalbiologie als wissenschaftliches Paradigma,
? auf die den Ideentransfer bef?rdernde Netzwerkbildung zwischen Wissenschaftlern,
? auf die m?glichen Umsetzungen bzw. die Umsetzungsprojekte des kriminalbiologischen Gedankenguts in gesellschaftlichen und staatlichen Institutionen.
Kriminalbiologie als Forschungsfeld und politisches Programm ist ein Ph?nomen des 20. Jahrhunderts und entstand aus der Kriminalanthropologie des 19. Jahrhunderts. ?ber einen relativ langen Zeitraum war die Kriminalbiologie eher im deutschen Kontext erforscht, und zwar im Bezug auf die Weimarer Republik, insbesondere aber w?hrend des Nationalsozialismus. Im letzten Jahrzehnt richtet sich der Fokus der Forschung zunehmend auf andere europ?ische und z. T. nicht europ?ische L?nder. Für die südosteurop?ische Region sind bisher nur sporadische 金贝棋牌 zur Kriminalbiologie und deren Verfechter vorhanden. Dabei handelt es sich vornehmlich um 金贝棋牌 am Rande von Studien zur Eugenik oder/und physischen Anthropologie in einzelnen südosteurop?ischen L?ndern.
Die Studie bettet das griechische Fallbeispiel zun?chst in den allgemeinen Kontext der Erforschung der Kriminalbiologie ein. Ferner untersucht sie seine m?gliche Einordnung in das südosteurop?ische Wissenschaftsparadigma (soweit der aktuelle Stand der Forschung dies erlaubt). Somit stehen zwei Analyseebenen im Vordergrund:
(a) wie internationale/europ?ische wissenschaftliche Netzwerke eine institutionsstiftende Wirkung auf einzelne L?nder haben;
(b) der spezifische sozialpolitische und wissenschaftsinstitutionelle Rahmen, innerhalb dessen international/europaweit verbreitete biologistische Ideen umgesetzt werden.
Wie erfolgreich war aber dieses Unternehmen im Sinne der tats?chlichen Involvierung ihrer Tr?ger im institutionellen Netzwerk? Und vice versa, welche Rückwirkung hatte die Institutionalisierung der Kriminalbiologie auf den griechischen Wissenschaftsbetrieb? Bauten die Initiatoren auf eine vorbestehende Tradition auf? Mit anderen Worten: Hatte die ?Biologisierung der Kriminologie“, die im sp?ten 19. und vor allem in den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts Einzug hielt, innerhalb der griechischen Kriminologie bereits eine eigene Tradition gegründet? Wie standen die Anh?nger der unterschiedlichen politischen Str?mungen, wie z.B. der liberalen Partei, dazu?