Untersuchung zu den Konsequenzen von Sozialer Reaktionsf?higkeit auf Führungsverhalten mittels eines interaktiven, biomimetischen Roboterfisches
Auf einen Blick
Biologie des Verhaltens und der Sinne
DFG Eigene Stelle (Sachbeihilfe)
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Projektbeschreibung
Individuen k?nnen sich konsistent darin unterscheiden, wie sie auf ihr soziales Umfeld reagieren. Diese Unterschiede k?nnen sich auf das soziale Zusammenspiel innerhalb von Gruppen auswirken, beispielsweise auf Führungsverhalten. Individuen k?nnen das Verhalten von potentiellen Anführern dafür nutzen zu entscheiden, welchem Anführer sie folgen. Weiterhin kann die F?higkeit eines Anführers, andere zu führen, davon abh?ngen, wie er auf das Verhalten der anderen reagiert. Es gibt nur wenige empirische Untersuchungen zu Konsequenzen von Unterschieden in der sozialen Reaktionsf?higkeit auf diese funktionalen Aspekte. Dies liegt haupts?chlich daran, dass es experimentell schwierig ist, soziale Reaktionsf?higkeit bei Tieren zu messen und Gruppen systematisch zu manipulieren. Um diese Schwierigkeiten zu überwinden, kann man versuchen, das Verhalten von Individuen in einer Gruppe experimentell zu kontrollieren. Ich m?chte einen interaktiven biomimetischen Roboterfisch (Robofish) einsetzen, der von lebenden Guppys als Artgenosse akzeptiert wird und sich in Gruppen lebender Guppys integriert. Dies ist m?glich, da Robofish sein Verhalten über ein ?Realtime-Tracking“ anpassen kann. Mit diesem neuen System m?chte ich die folgenden zentralen Fragen beantworten.
Zuerst m?chte ich untersuchen, ob Guppys sich konsistent in ihrer sozialen Reaktionsf?higkeit unterscheiden. Dazu werde ich die Reaktion von Guppys auf einen Robofish testen, der auf einer vorgegebenen Bahn schwimmt. Als zweites m?chte ich untersuchen, wie die individuelle soziale Reaktionsf?higkeit sich auf die F?higkeit auswirkt, zwischen verschiedenen Anführern auszuw?hlen. Je h?her die soziale Reaktionsf?higkeit, desto besser sollte ein Individuum darin sein, eine adaptive Auswahl zwischen verschiedenen Anführern zu treffen. Um diese Vorhersage zu testen, werde ich lebenden Guppys die Wahl zwischen zwei Robofish-Anführern geben, wobei nur einer der Anführer zuvor experimentell mit einer Futterquelle assoziiert wurde. Guppys mit einer hohen sozialen Reaktionsf?higkeit sollten diesem Robofish nun verst?rkt folgen. Als Drittes m?chte ich kl?ren, wie die soziale Reaktionsf?higkeit eines Anführers seine F?higkeit, zu führen, beeinflusst. Starke Anführer folgen mehr ihren eigenen Vorlieben und haben deshalb eine schw?chere soziale Reaktionsf?higkeit. Theoretische Modelle sagen voraus, dass solche starken Anführer besser gr??ere Gruppen führen k?nnen als schwache Anführer. Doch sollte es vermehrt zu Gruppenaufspaltungen kommen, wenn die soziale Reaktionsf?higkeit des Anführers unter einer bestimmten Schwelle liegt. Um diese Vorhersage zu testen, werde ich die soziale Reaktionsf?higkeit von Robofish-Anführern variieren und das Folgeverhalten verschiedengro?er Guppy-Gruppen quantifizieren. Mein Ansatz ist neu und die aufgeführten Experimente k?nnen empirische Daten liefern, um einige aktuelle theoretische Modelle zu kollektivem Verhalten und insbesondere Führungsverhalten bei Tieren zu beurteilen.
Projektleitung
- Person
Dr. phil. nat. Dipl. Biol. David Bierbach
- Lebenswissenschaftliche Fakult?t
- Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften
- Person
Prof. Dr. Jens Krause
- Lebenswissenschaftliche Fakult?t
- Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften
Beteiligte Personen
Beteiligte Einrichtungen
Biologie und ?kologie der Fische (S)