SPP 1646/2: Die Rolle der Sprachkompetenz von Personen mit Zuwanderungshintergrund in der Erst- und Zweitsprache für die Sozialintegration, insbesondere in Bezug auf Bildung: Analysen der NEPS-Daten (NEPS-SPP II)

Auf einen Blick

Laufzeit
03/2016  – 10/2021
DFG-Fachsystematik

Empirische Sozialforschung

F?rderung durch

DFG Schwerpunktprogramm DFG Schwerpunktprogramm

Projektbeschreibung

Im Mittelpunkt der geplanten Fortführung unseres interdisziplin?ren Projekts steht die Auseinandersetzung mit der Rolle von Sprachkompetenzen und Sprachgebrauch in der Erst- (L1) und Zweitsprache (L2) für die Sozialintegration von Zuwanderer*innen und ihren Nachkommen im Aufnahmeland. Das fortgeschrittene Analysepotential der zukünftig verfügbaren Wellen der NEPS-Daten bildet hierfür die Grundlage. Ausgehend von einem allgemeinen Kapitalansatz lassen sich Sprachkompetenzen als zentrale Ressource für die Sozialintegration, insbesondere für die strukturelle Integration in das Bildungssystem auffassen. W?hrend weitgehende Einigkeit darüber besteht, dass die Sprache des Aufnahmelandes (L2) eine Kernvoraussetzung der Integration bildet, ist die Bedeutung der Sprache des Herkunftslandes (L1) umstritten. Das Projekt widmet sich dieser Kontroverse und geht der Frage nach der Bedeutung der L1 und der L2 für den Bildungserfolg nach. In der ersten F?rderphase konnten anhand der zur Verfügung stehenden Scientific Use Files die Zusammenh?nge zwischen Sprachkompetenzen, Sprachgebrauch und einer Reihe von Indikatoren des schulischen Kompetenzerwerbs im Querschnitt analysiert werden. Im Laufe der zweiten F?rderphase wird erstmals die M?glichkeit bestehen, den Forschungsfragen im L?ngsschnitt nachzugehen und dabei die zugrunde liegenden Prozesse genauer zu untersuchen. Für alle Startkohorten werden Daten von jeweils drei bis zu sieben Erhebungswellen verfügbar sein. Im Zentrum des Vorhabens steht auch in der zweiten F?rderphase die Rolle der Sprache für die strukturelle Integration, wobei unter anderem der Transfer zwischen Kompetenzen in der L1 und in der L2 genauer untersucht werden soll. Dabei wird Fragen nach dem Einfluss der L1-Kenntnisse sowie des L1-Sprachgebrauchs auf die Kompetenzentwicklung, auf Bildungsentscheidungen und auf den Arbeitsmarkterfolg nachgegangen. Au?erdem werden zus?tzliche Dimensionen der Sozialintegration untersucht, insbesondere das Zusammenspiel von kultureller Identit?t und Sprachkompetenzen bzw. Sprachgebrauch für den Bildungserfolg, wobei gemeinsame und eigenst?ndige Einflüsse betrachtet werden. Ein weiteres Anliegen besteht darin, Muster und Determinanten des Spracherwerbs und des Sprachgebrauchs insbesondere in wichtigen Phasen im Kindes- und Jugendalter zu analysieren. Es geht vor allem um die Frage, wie sich die sprachlichen Muster zwischen verschiedenen Herkunftsgruppen, Generationen und Kohorten unterscheiden und mit welchen Bedingungen diese Disparit?ten in Verbindung stehen. Zudem ist geplant, auf der Grundlage bisheriger Befunde zur eingeschr?nkten Validit?t selbstberichteter Sprachkompetenzen statistische Verfahren zur Korrektur der Verzerrung von Selbsteinsch?tzungen zu entwickeln.

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