SFB 644/1-2: ?bersetzung der Antike (TP B 07)
Auf einen Blick
DFG Sonderforschungsbereich
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Projektbeschreibung
<p>?bersetzung ist zu einem Schlüsselbegriff der Kulturwissenschaften geworden, der die ?bertragung aus jedem in jedes Zeichensystem bezeichnet. Im Teilprojekt wird ?bersetzung prim?r als interlinguale Transformation verstanden, ohne sie jedoch auf sprachliche Prozesse zu reduzieren. Vielmehr sollen die der Transformation zu Grunde liegenden Antikekonzepte des ?bersetzers und seines jeweiligen kulturellen Umfeldes untersucht und mit berücksichtigt werden. Im ersten F?rderzeitraum (2005-2008) stand die in den vergangenen 200 Jahren in Bezug auf antike Literatur entstandene ?bersetzungstheorie im Mittelpunkt. Dabei wurde eine Reihe bislang wenig bekannter Entwürfe z. B. von Karl Solger, Ludwig Seeger, Adolf Wilbrandt oder Tycho Mommsen in die Untersuchung einbezogen, so dass auch die prominenten Schriften von Friedrich Schleiermacher und Wilhelm von Humboldt über Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff bis hin zu Wolfgang Schadewaldt kontextualisiert und damit auch die Voraussetzungen aktueller Diskussionen erhellt werden konnten.</p>
<p>Auf dieser Grundlage werden im gegenw?rtigen F?rderzeitraum (2009-2012) ?bersetzungen antiker Literatur ins Deutsche aus den letzten 200 Jahren gesammelt und unter Berücksichtigung kultureller und pragmatischer Aspekte analysiert. Im Fokus der Projektarbeit stehen dabei die Untersuchung der Interaktion von ?bersetzung und Theoriebildung und die Erarbeitung einer Systematik zur Beschreibung von ?bersetzungen. Die drei als Ausgangspunkt dienenden Kriterien Wolfgang Schadewaldts - Vollst?ndigkeit der ?bersetzung, Erhaltung der idiomatischen Bildlichkeit und Wahrung der Abfolge der Gedanken des Originals - lassen sich in Korrespondenz zu den linguistischen Prinzipien der Textkoh?sion und -koh?renz, der funktionalen Satzperspektive und Semantik bringen und durch Fragen nach Lexik und literarischen Konventionen bzw. Gattungsstilen erg?nzen.</p>
<p>?bersetzungen antiker Literatur aus den vergangenen 200 Jahren bilden ein au?erordentlich vielf?ltiges, dicht strukturiertes und eng mit kulturellen und politischen Entwicklungen verbundenes Untersuchungsgebiet, wodurch sich ihr Stellenwert für übergreifende Fragen innerhalb des Sonderforschungsbereichs und darüber hinaus begründet. Aus dem Umfang des Textcorpus ergibt sich allerdings auch die Notwendigkeit, selektiv vorzugehen. Die Unterprojekte sind deshalb einzelnen Autoren gewidmet, die exemplarisch ?bersetzungsprobleme literarischer Gattungen und Sprachformen (Epos, Historiographie, Roman, Lyrik, Rhetorik, Philosophie; Vers und Prosa; griechische und lateinische Sprache) repr?sentieren sollen. (Nicht aufgenommen sind die dramatischen Gattungen, die ggf. in einem dritten F?rderzeitraum behandelt werden.)</p>
<p>Zugleich wird die Arbeit an einer Datenbank fortgesetzt, die ?bersetzungen antiker Autoren aus den vergangenen 200 Jahren erfasst und in der die bibliographischen Nachweise durch eine Fülle weiterführender 金贝棋牌 erg?nzt werden.</p>