Praxen der Aufmerksamkeit im Unterricht (PAU)
Auf einen Blick
DFG Sachbeihilfe
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Projektbeschreibung
Das Projekt Praxen der Aufmerksamkeit im Unterricht (PAU) wird im Feld der p?dagogischen Unterrichtsforschung geführt. Es wird im Sinne einer ?reflexiven Empirie“ (Meseth et al. 2016) Bildungstheorie und Bildungsforschung wechselseitig miteinander in Bezug gesetzt. Ethnographisch und videographisch werden Aufmerksamkeitspraxen im Unterricht rekonstruiert. Die ph?nomenologische Perspektive wird theoretisch und methodologisch für die empirische videographische Arbeit konkretisiert und modifiziert (vgl. Brinkmann und R?del 2017). Das betrifft die Perspektive auf Leiblichkeit (die als Verk?rperung operationalisiert wird), die sozialtheoretische Bestimmung des p?dagogischen Geschehens als Antwortgeschehen und schlie?lich das Konzept der Interattentionalit?t. Das Projekt beabsichtigt, qualitativ-videographische Typen geteilter Aufmerksamkeit ethnographisch und videographisch zu rekonstruieren sowie fach- und milieuspezifisch zu bestimmen und diese mit den pathologisierenden Zuschreibungen von Unaufmerksamkeit zu korrelieren. Untersucht wird erstens, in welchen Situationen im Unterricht Aufmerken und Zeigen aufeinander bezogen sind und sich vor anderen performativ als geteilte Aufmerksamkeit erweisen. Aufmerksamkeitspraxis soll als Korrelation zwischen Zeigen und Aufmerken (fach-)didaktisch und sachbezogen erfasst und typisiert werden. Zweitens sollen Praktiken der thematischen, r?umlichen oder sozialen Ein- und Ausgrenzung (Waldenfels 2005, S. 102) im Aufmerksamkeitsgeschehen rekonstruiert werden. Auf dieser Grundlage sollen dann m?gliche Pathologisierungen unter Einbezug der milieuspezifischen und individuellen Lernvoraussetzungen der Schüler/-innen im Unterricht empirisch erfasst werden.