Nationales Bildungspanel (NEPS), Teilstudie zu sprachlichen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungshintergrund

Auf einen Blick

Laufzeit
01/2018  – 12/2022
F?rderung durch

Leibniz-Gemeinschaft

Projektbeschreibung

Das Nationale Bildungspanel (NEPS) wurde als interdisziplin?res Projekt initiiert, um Bildungsprozesse und Kompetenzentwicklung von der frühen Kindheit bis ins hohe Erwachsenenalter im L?ngsschnitt untersuchen zu k?nnen. Ziel des NEPS ist es, zentrale Bildungsprozesse und deren Folgen über die gesamte Lebensspanne, insbesondere an kritischen ?berg?ngen im Lebensverlauf, zu beschreiben und zu analysieren. Dabei wird die Lebensspanne in acht Etappen unterteilt, die durch die theoretische Konzentration auf fünf miteinander verbundene inhaltliche Dom?nen, die sogenannten S?ulen, integriert werden.
Gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Bildungsverl?ufe (LIfBi) und dem Mannheimer Zentrum für Europ?ische Sozialforschung (MZES) ist das NEPS-Teilprojekt an der Humboldt-Universit?t für die Ausgestaltung der Abteilung ?Bildungserwerb von Personen mit Migrationshintergrund im Lebenslauf“ verantwortlich. Diese besch?ftigt sich mit dem Bildungserwerb von Personen mit Zuwanderungshintergrund im Laufe ihres Lebens und ist für die Erfassung bildungsrelevanter migrations-spezifischer Merkmale von Personen mit Zuwanderungshintergrund zust?ndig. Obwohl Deutschland im Laufe der letzten fünf Jahrzehnte zu einem Einwanderungsland geworden ist, sind Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungshintergrund noch immer unzureichend in das deutsche Bildungssystem integriert. Neben den bekannten Mechanismen sozialer Ungleichheit sind mit der ethnischen Herkunft bzw. der Zuwanderungsbiografie spezifische Herausforderungen verbunden, die zus?tzlichen Einfluss auf Kompetenzerwerb und Bildungsentscheidungen haben k?nnen. Zu denken ist hier insbesondere an den Erwerb der Sprache des Aufnahmelandes, Beziehungen zum Herkunftsland, Einbindung in ethnische Gemeinden und Netzwerke sowie kulturelle bzw. religi?se Orientierungen.
Ausgehend von der bislang ungekl?rten Frage, welche Rolle die Beherrschung der Herkunftssprache von Zuwanderern und ihren Nachkommen für den Bildungs- und Arbeitsmarkterfolg im Aufnahmeland spielt, wurden und werden im Berliner Teilprojekt Tests zur Erfassung herkunftssprachlicher Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungshintergrund entwickelt und erprobt. Diese Tests beziehen sich auf die Sprachen Russisch und Türkisch, die im Rahmen des NEPS in den Jahrgangsstufen 2, 7 und 9 eingesetzt wurden und weiterhin in der Jahrgangsstufe 6 eingesetzt werden. Ferner entwickelt das Teilprojekt Fragebogeninstrumente für das NEPS, die sich auf sprachliche Kompetenzen von Heranwachsenden mit Zuwanderungshintergrund beziehen (z.B. subjektive Selbsteinsch?tzung sprachlicher Kompetenz, Teilnahme an institutioneller Sprachf?rderung, au?erschulische Sprachlernumwelten). Zudem ist das Berliner Teilprojekt u.a. an der Erfassung von migrationsspezifischen Einstellungen von Lehrkr?ften beteiligt.
Mittel- und langfristig werden die im Rahmen des NEPS erhobenen Daten dabei helfen k?nnen, wichtige Fragen hinsichtlich der bildungsbezogenen Entwicklung von Personen mit Zuwanderungshintergrund zu erforschen:
? Wie entstehen Bildungsunterschiede zwischen Schülerinnen und Schülern mit und ohne Zuwanderungshintergrund sowie zwischen Schülerinnen und Schülern verschiedener Zuwanderungsgruppen? Worauf lassen sich die Disparit?ten zurückführen?
? Wie lassen sich (intergenerationale) Integrationsprozesse beschreiben?
? Welche Rolle spielen Kompetenzen in der Sprache des Aufnahmelandes und Kompetenzen in der Herkunftssprache für den Bildungsverlauf?
? Bestehen wechselseitige Einflüsse zwischen Kompetenzen in der Herkunftssprache und in der Umgangssprache Deutsch?
? Anhand der Ergebnisse von Analysen zu solchen Fragestellungen wird es m?glich, die Bedingungen des Bildungserfolgs von Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungshintergrund genauer zu bestimmen und potentielle Schlüsselstellen für Interventionen und gezielte F?rderung zu identifizieren.

Beteiligte Einrichtungen

  • Berliner Inst. f. empirische Integrations- u. Migrationsforsch.