"Lokale Dynamiken eines transnationalen Diskurses: Islamischer Feminismus in Südasien. Indien, Pakistan und Bangladesch im Vergleich", in Kooperation mit dem Institut für Islamwissenschaft der FU Berlin, gef?rdert durch die Gerda Henkel Stiftung

Auf einen Blick

Laufzeit
05/2010  – 08/2012

Projektbeschreibung

Das Forschungsvorhaben geht von der zentralen Annahme aus, dass in Südasien gegenw?rtig eine neue Generation muslimischer Akteurinnen in Erscheinung tritt, die die Kernanliegen und Praktiken des transnationalen Diskurses des islamischen Feminismus aufgreifen und in einer bislang nicht gekannten Weise an der Produktion islamischen Wissens partizipieren. Die entscheidende Voraussetzung für diese Entwicklung wurde durch die rasante Medialisierung der südasiatischen Gesellschaften seit Anfang der 1990er Jahre geschaffen. Am Beispiel Indiens, Pakistans und Bangladeschs sollen die Strategien muslimischer Frauenrechtlerinnen untersucht werden, die eine Reformulierung zentraler Positionen des global vorherrschenden, s?kular-nationalen Geschlechterdiskurses anstreben, zugleich aber in ihren eigenen, lokalen Glaubensgemeinschaften Anerkennung für ihre Forderungen suchen. Ihr Bestreben ist es, aus der islamischen Tradition eine für sie als Bürgerinnen ihrer Nationalstaaten relevante, zeitgem??e Perspektive zu entwickeln. Ein Schwerpunkt der Untersuchung soll auf der Frage ihrer Handlungsf?higkeit (agency) gegenüber den etablierten religi?sen Autorit?ten (den Religions- und Rechtsgelehrten, Ulama) und deren Deutungsmacht über die normativen Quellen des Islams, Koran und Sunna, liegen.

Ziel des Vorhabens ist es, am Beispiel des islamischen Feminismus zu zeigen, wie aus den vielf?ltigen Konnektivit?ten transnationaler und lokaler Bewegungen und ?ffentlichkeiten in Südasien grundlegend neue Ideen, Praktiken und Akteure hervorgehen, die für die Wechselbeziehung von s?kular-nationalen und religi?sen Diskursen gleicherma?en relevant sind wie für die Frage der Identit?t südasiatischer Musliminnen und Muslime als Staatsbürger.