Liberale Demokratien und die Herausforderung politischer Gewalt in den 1970er und 1980er Jahren. Stra?e-Gericht-Gef?ngnis

Auf einen Blick

Laufzeit
02/2014  – 12/2014
F?rderung durch

Fritz Thyssen Stiftung

Projektbeschreibung

Unter dem Titel ?Orte des Rechtsstaats“ besch?ftigt sich am 22. und 23. Mai 2014 eine Tagung an der Humboldt-Universit?t zu Berlin mit der Frage, wie liberale Demokratien in den 1970er und 1980er Jahren mit der Herausforderung politischer Gewalt umgingen. Die wissenschaftliche Organisation der Tagung wird von Kristina Kütt M.A. und Andreas Spreier M.A. durchgeführt, die beide bei Prof. Dr. Gabriele Metzler am Lehrstuhl für die Geschichte Westeuropas und der transatlantischen Beziehungen promovieren.
Mit den 1970er und 1980er Jahren nimmt die Tagung einen Zeitraum in den Blick, in dem sich zahlreiche westlich-liberale Demokratien mit politischer Gewalt konfrontiert sahen, welche die Souver?nit?t des Staats grunds?tzlich in Frage stellte und die staatlichen Akteure dazu zwang, auf die Bedrohung zu reagieren. W?hrend die Protestbewegungen die Legitimit?t des Staats hinterfragten, untergrub politische Gewalt das Gewaltmonopol und griff im Falle von separatistisch-nationalistischer Gewalt die territoriale Integrit?t an. Die Tagung setzt sich mit dieser Problemlage auseinander und geht dabei der Frage nach, wie westeurop?ische Staaten und die USA als etablierte, konsolidierte, demokratische Rechtsstaaten mit der Herausforderung politischer Gewalt umgingen und wie das staatliche Gewaltmonopol behauptet wurde. Dabei wird insbesondere nachvollzogen, welches Verst?ndnis von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie durch das staatliche Handeln imaginiert, thematisiert, aktualisiert und generiert wurde. Die staatlichen Akteure werden jedoch nicht isoliert betrachtet. Gesellschaftliche Aushandlungsprozesse um die Grenzen der Rechtsstaatlichkeit geh?ren ebenso zum Untersuchungsschwerpunkt wie die gewaltt?tigen Auseinandersetzungen von Protestbewegungen und radikalisierten Gewaltakteuren mit dem Staat.
Mit diesem Zugriff verfolgt die Tagung das Ziel, die Grenzen der Rechtsstaatlichkeit zu vermessen, die in den 1970er und 1980er Jahren im Kampf zwischen Staat und politischen Gewaltakteuren nicht selten übertreten und in der ?ffentlichkeit verhandelt wurden. Die Konferenz ist anhand der drei zentralen Orte gegliedert, an denen sich die Konfrontation des Staats mit politischer Gewalt abspielte: Stra?e, Gericht und Gef?ngnis.
Folgende WissenschaftlerInnen haben bereits eine Teilnahme zugesagt (alphabetische Reihenfolge): Hanno Balz (Baltimore), Sabine Bergstermann (München), Gisela Diewald-Kerkmann (Bielefeld), Laura Di Fabio (Rom), Lisbeth van der Heide (Leiden), Manfred Heinemann (Hannover), Johannes Hürter (München), Kristina Kütt (Berlin), Anne Kwaschik (Berlin), Gabriele Metzler (Berlin), Frank Reichherzer (Berlin), Jan-Henrik Schulz (Florenz), Andreas Spreier (Berlin), Annette Vowinckel (Potsdam), Klaus Weinhauer (Bielefeld).
Damit vereint die Tagung ausgewiesen ExpertInnen und NachwuchshistorikerInnen, die sich derzeit mit der Frage auseinandersetzen, wie Staaten mit politischer Gewalt in den 1970er und 1980er Jahren umgingen.