Kuschiten in Theben: Die Spiegelung kultureller Regelsysteme in arch?ologischen Befunden aus dem sp?tzeitlichen ?gypten
Auf einen Blick
Projektbeschreibung
<p>Gegenstand des Projekts sind Nachweise von Kuschiten aus dem heutigen Sudan stammende Personen im arch?ologischen Befund des sp?tzeitlichen Thebens in ?gypten (8.-7. Jahrhundert v. Chr.). Besonders signifikante Elemente der materiellen Kultur dieser Menschen in einem fremden Umfeld, Wege der Akkulturierung, Arten der indigenen kulturellen Identit?t und vor allem die in arch?ologischen Relikten fassbare Abstraktion verschiedener kultureller Regelsysteme werden dabei in den Vordergrund gestellt.</p>
<p>Untersucht werden sollen architektonische Relikte, die von Kuschiten errichtet, kulturell gepr?gt oder beeinflusst wurden, sowie ?berreste kuschitischer Grabausstattungen und weiteres Fundmaterial, das mit Kuschiten in Zusammenhang gebracht werden kann. Dabei ist zwischen Objekten ?gyptischer Herkunft mit individueller Pr?gung und Gegenst?nden, die aus dem heutigen Sudan nach ?gypten gebracht wurden und dementsprechend vermutlich kulturspezifische Lebensgewohnheiten spiegeln, zu unterscheiden.</p>
<p>Die Architektur wird im Kontext der thebanischen Nekropole analysiert (Verteilung und Gr??e der Bauten, Grabtyp, Beziehungen zu bereits bestehenden Anlagen, zu Kult- und Nekropolenwegen, zu natürlichen und künstlichen Landmarken). Der Charakter kuschitischer Grabausstattungen in Theben soll besonders im direkten Vergleich zu zeitgleichen ?gyptischen Bestattungen herausgearbeitet werden. Kontempor?re Bestattungsinventare, die im heutigen Sudan entdeckt wurden, werden ebenso für Vergleichszwecke herangezogen. In Form eines Kooperationsprojekts des Instituts für ?gyptologie der Universit?t Wien, des ?sterreichischen Arch?ologischen Instituts, Zweigstelle Kairo und des Seminars für Arch?ologie und Kulturgeschichte Nordostafrika der Humboldt-Universit?t wurden die arch?ologischen Arbeiten im Asasif (Luxor, ?gypten) wieder aufgenommen. Der Teilabschnitt der thebanischen Nekropole, der unter dem Namen Asasif bekannt ist, liegt in der Ebene vor dem Talkessel von Deir el-Bahari. Hier wurden vor allem in der ?gyptischen Sp?tzeit (8.-4. Jahrhunderts v. Chr.) aufwendige Grabbauten errichtet, u.a. die Monumentalgr?ber der Fünfundzwanzigsten und Sechsundzwanzigsten Dynastie, die heute als weithin sichtbare Landmarken beliebte Touristenorte sind.
Die erste Kampagne fand vom 29. September bis 24. November 2007 statt. Im Mittelpunkt stand die Bearbeitung von Fundmaterial aus dem Monumentalgrab TT 414 und kleineren Anlagen.</p>
<p>Das Vorhaben folgt modernen Richtlinien der Auswertungsm?glichkeiten funer?rer Arch?ologie, die innerhalb der ?gyptologie bislang oft nur unzureichend ausgesch?pft wurden. Im Herbst 2007 soll ein achtw?chiger Feldforschungsaufenthalt in ?gypten stattfinden. Das Untersuchungsgebiet ist unter dem Namen Asasif bekannt und umfasst einen Teilabschnitt der thebanischen Nekropole, dessen besondere Blütezeit w?hrend der 25. und 26. Dynastie anzusetzen ist. Die dortigen arch?ologischen Arbeiten werden gemeinsam vom ?sterreichischen Arch?ologischen Institut, Zweigstelle Kairo und dem Seminar für Arch?ologie und Kulturgeschichte Nordostafrikas der Humboldt-Universit?t durchgeführt. Die erste Kampagne soll es erm?glichen, die Befundlage zum vorliegenden Forschungskonzept zu kl?ren und weitere Arbeitsschritte gezielt zu setzen.</p>