Geschlecht und gesellschaftliche Visionen - 30 Jahre Einmischen, Gestalten, Provozieren

Auf einen Blick

Laufzeit
07/2019  – 12/2019

Projektbeschreibung

Die Frauen- und Geschlechterfrage besitzt eine herausragende Bedeutung sowohl in der Friedlichen Revolution von 1989 als auch in den Folgejahren der politischen Transformation und der Wiedervereinigung. Insbesondere die Rolle der Frauen in diesen Prozessen ist in der Forschung, Erinnerungskultur und ?ffentlichen Debatte immer noch ungenügend reflektiert.
Im gesamtdeutschen Kontext kommt es h?ufig zu einer Abwertung ostdeutscher Erfahrungen. In der Gegenwart sind es insbesondere neonationalistische Vorg?nge, die einen negativen Blick auf die Geschichte und das Selbstverst?ndnis Ostdeutschlands werfen und in deren Zentrum oft eine symbolische Geschlechterordnung steht, die Frauen eine den M?nnern nachrangige Rolle im gesellschaftlichen Leben zuschreibt. Rechtsradikale Tendenzen m?nnlicher Jugendlicher in den Neuen Bundesl?ndern werden in der ?ffentlichen Diskussion wiederum h?ufig verkürzt mit einer ostdeutschen famili?ren Sozialisation in Verbindung gebracht.
Die Konferenz m?chte mit nationalen und internationalen Expertinnen und Experten dazu beitragen, differenzierter über Ostdeutschland und insbesondere die Geschlechterordnung in den Neuen Bundesl?ndern nachzudenken.
Ein weiteres Anliegen der Konferenz ist es, zur ?berarbeitung des kollektiven Ged?chtnisses in der Art beizutragen, dass Erfahrungen und Wege der Gewinnung von Handlungsmacht von Menschen in der DDR besser wahrgenommen werden. Es waren der Mut und die Zivilcourage, die 1989 emanzipatorische Ver?nderungen erm?glichten. Darüber hinaus wurden insbesondere im Bereich der Literatur, Kultur und Kunst gesellschaftliche Visionen skizziert. Diese wollen wir neu befragen, um mehr über damalige Visionen zu erfahren, als auch Solidarit?t heute neu zu entwerfen.
Diese Aspekte sollen im Rahmen einer zweit?gigen Konferenz er?rtert werden, die sich an eine wissenschaftliche, aber auch breite ?ffentlichkeit wenden soll. Geplant sind mehrere Hauptvortr?ge, verschiedene Panels mit Kurzvortr?gen und Diskussionen. Weitere Veranstaltungsformate sollen die wissenschaftlichen Debatten bereichern. Dazu geh?ren Führungen an ausgew?hlte Orte der Erinnerung und Forschung in Berlin, ein biografischer Workshop sowie eine Filmvorführung mit Diskussion und ggf. eine Performance.

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