FOR 5389/1: Dynamische Aktualisierung interner Modelle im Angstph?notyp: Entwicklungsaspekte und Salienzkontext (TP 8)

Auf einen Blick

Laufzeit
02/2024  – 01/2028
DFG-Fachsystematik

Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften

Pers?nlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden

F?rderung durch

DFG Forschungsgruppe DFG Forschungsgruppe

Projektbeschreibung

Hintergrund: Lernprozesse sichern das ?berleben in sich ?ndernden, potentiell gef?hrlichen Umwelten, die durch Unsicherheit gekennzeichnet sind. Dies ist (1) auf Variabilit?t der beobachteten Ereignisse zurückzuführen, z.B. wenn die r?umliche Position eines angreifenden Raubtiers nur ann?hernd vorhergesagt werden kann (erwartete Unsicherheit), und (2) auf Unsicherheit, die sich aus systematischen Ver?nderungen ergibt, z.B. wenn sich der Ort, an
dem ein Raubtier auftaucht, systematisch ?ndert (unerwartete Unsicherheit). Eine angemessene Einordnung von Unsicherheit ist n?tig, um defensive und explorative Verhaltensanteile auszubalancieren. Es k?nnen Unsicherheitsquellen modelliert werden, wodurch interne Modelle dynamisch aktualisiert werden (dynamic belief updating; DynBU). Ziele: Ziel ist die Charakterisierung der Verhaltens- und neuralen Komponenten des statistischen Lernens
bei Angstph?notypen über die Lebensspanne, moduliert durch saliente Kontexte entlang eines Bedrohungskontinuums (defensive Distanz) sowie Zusammenh?nge zur Erwartungsver?nderung in der expositionsbasierten Verhaltenstherapie. Hypothesen: (1) Wir erwarten bei Angstph?notypen – insbesondere unter erwarteter Unsicherheit - eine ?bersch?tzung, wie viel aus neuen Erfahrungen gelernt werden sollte (Lernrate), zus?tzlich moduliert durch die defensive Distanz. Die Lernrate wird auf neuraler Ebene mit parietalen und pr?frontalen Aktivierungen korrelieren, wobei unter kürzerer defensiver Distanz eine zus?tzliche Aktivierung des zentralen
H?hlengraus zu beobachten sein wird. (2) Wir erwarten eine negative Korrelation zwischen der Tendenz, unter erwarteter Unsicherheit eine zu hohe Lernrate anzunehmen und Alter sowie eine Moderation durch den Angstph?notyp. Explorativ erproben wir (3) das Paradigma auf seine Durchführbarkeit bei jüngeren Proband:innen (8-9 Jahre) sowie (4) den Zusammenhang zwischen DynBU und Erwartungsver?nderungen durch eine expositionsbasierte Verhaltenstherapie untersuchen. Geplante Methoden: Proband:innen nehmen an einer Diagnostik sowie einem klinischen und experimentellen Backbone mit der Confetti-Cannon-Task teil (vgl. Gesamt FOR). Sie werden dann die neue Predator-Task bearbeiten, welche statistisches Lernen mit einer Modulation der defensiven Distanz in einem ?kologisch validen Spielkontext kombiniert. Eine Teilstichprobe der erwachsenen Proband:innen wird die Aufgabe im Magnetresonanztomographen absolvieren (vgl. Projekt 5), um Einblicke in neurale Substrate des DynBU in einem salienten Kontext zu gewinnen. Erwarteter Erkenntnisgewinn: Projekt 8 tr?gt zentral zu den übergeordneten Zielen 2 (Entwicklungs- und Umweltfaktoren) und 3 (klinische Manifestationen) der FOR bei. Wir erweitern den klinischen Fokus um Angstph?notypen und eine Entwicklungsperspektive. Basierend auf diesen Erkenntnissen k?nnten in einer zweiten F?rderperiode mechanismengeleitete, innovative Interventionen mit Fokus auf Unsicherheitsverarbeitung zur Intervention erprobt werden.

Beteiligte Einrichtungen