FOR 2898: Milit?rische Gewaltkulturen – Illegitime milit?rische Gewalt von der Frühen Neuzeit bis zum Zweiten Weltkrieg

Auf einen Blick

Laufzeit
01/2022  – 04/2028
DFG-Fachsystematik

Geisteswissenschaften

F?rderung durch

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Projektbeschreibung

Das zeitliche Spektrum der zweiten Projektphase umfasst wieder die Epochen der gro?en zwischenstaatlichen Konflikte vom ausgehenden 17. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. So vielversprechend die Ergebnisse der ersten Projektlaufzeit sind, so sehr bedürfen sie noch der Sch?rfung, Vertiefung und Erweiterung, um die Entstehung, Ver?nderung und Wirkungsmechanismen von milit?rischen Gewaltkulturen differenziert beschreiben zu k?nnen. Die Forschungsgruppe hat sich daher entschieden, weiter historisch zu arbeiten, in demselben Untersuchungszeitr?umen weitere Studien vorzunehmen, um durch neue Ergebnisse und gezielte Vergleiche die Befunde der ersten F?rderphase zu sch?rfen und zu verdichten. Im Mittelpunkt stehen dabei nach wie vor die Streitkr?fte der europ?ischen Gro?m?chte. Allerdings wird der Blick über diesen Kern hinaus geweitet. Die Analyse der Gewaltkultur der jungen polnischen Streitkr?fte, der US-amerikanischen Armee im Zeitalter der Weltkriege sowie des Gewaltraums Spanien in den Karlistenkriegen sch?rft das Verst?ndnis für die Genese von milit?rischen Gewaltkulturen und ihre Verflechtungsgeschichte. Das Vorgehen orientiert sich dabei an der ersten F?rderphase: Es wird gezeigt, wie politisch-gesellschaftliche Aushandlungsprozesse und die Organisationskultur der Streitkr?fte eine Gewaltkultur formen. Dabei kommt ein multiperspektivisches Instrumentarium zum Einsatz, das politik-, milit?r- und rechtsgeschichtlichen Ans?tzen ebenso enth?lt wie emotions-, religions- und gendergeschichtliche Perspektiven. Drei ?Arenen’ der Gewalt werden in den Blick genommen: 1. das Schlachtfeld mit der Gewalt gegen (potentielle) Gefangene, 2. das Besatzungsgebiet mit der Gewalt gegen Nicht-Kombattanten und 3. neu im Fokus ist die Gewalt gegen Sachen (Plünderungen, Zerst?rung von Kulturgütern und ziviler Infrastruktur), die sowohl im Frontgebiet als auch im Hinterland vorkommen konnte. Die Teilprojekte sind so angelegt, dass sie sich vielfach untereinander verschr?nken. Die Frage, inwieweit von Plünderungen und Verwüstungen ziviler Infrastruktur sowie die gezielte Zerst?rung von Kulturgütern eine Gewaltkultur pr?gten, wird intensiv thematisiert. Ebenso wird die Rolle der ?ffentlichkeit in allen Projekten stark akzentuiert. Die Fallbeispiele der zweiten F?rderphase sind so gew?hlt, dass sie Diskurs und milit?rische Gewaltpraxis gleicherma?en behandeln.

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