Focus Alternatives in the Human Mind: Retrieval, Representation, and Recall (FAHMRRR)
Auf einen Blick
Horizon 2020: ERC Starting Grant

Projektbeschreibung
Die Aussagen ?Klara mag LINGUISTIK” (mit der Betonung auf LINGUISTIK) und ?KLARA mag Linguistik” (mit der Betonung auf KLARA) haben die gleiche Bedeutung, aber eine unterschiedliche Fokusstruktur. Das wird deutlich, wenn man sich eine m?gliche Fortsetzung der S?tze überlegt. So k?nnte ?Klara mag LINGUISTIK …“ sinnvoll weitergeführt werden mit ?…, Literaturwissenschaft aber nicht“ und ?KLARA mag Linguistik…“ k?nnte mit ?…, Stefan findet Linguistik schrecklich“ enden. ?Linguistik und Literaturwissenschaft‘ bzw. ?Klara und Stefan‘ sind sogenannte Fokusalternativen. Wir wissen bereits, dass Fokusalternativen eine Rolle beim Verstehen einer ?u?erung spielen: Wenn wir ein fokussiertes Element wahrnehmen, so sind auch dessen Alternativen aktiviert; wir k?nnen diese zum Beispiel in einer Leseaufgabe schneller erkennen.
Das Projekt FAHMRRR besch?ftigt sich mit den Fragen, wie Fokusalternativen aus unserem Ged?chtnis für W?rter, dem mentalen Lexikon, abgerufen werden (Retrieval), wie Fokusalternativen in unserem Gehirn repr?sentiert sind (Representation) und welche Rolle Fokusalternativen bei der Erinnerung an Geh?rtes oder Gelesenes spielen (Recall). Eine weitere wichtige Forschungsfrage besteht darin, individuelle Unterschiede in der Verarbeitung von Fokusalternativen zu beschreiben und zu erkl?ren.
Wir arbeiten im Projekt experimentell, das hei?t, Sprecher und Sprecherinnen des Deutschen l?sen (meist computerbasierte) sprachliche Aufgaben, und wir messen ihre Antwortgeschwindigkeit, ihre Fehlerrate, teilweise auch ihre Hirnstr?me (mit Elektroenzephalografie, kurz EEG) oder die Beteiligung bestimmter Hirnareale an der L?sung der Aufgaben (mit funktionaler Magnetresonanztomografie, kurz fMRT).
Projektleitung
- Person
Prof. Dr. Katharina Spalek
- Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakult?t
- Institut für deutsche Sprache und Linguistik