Die Performanz der Wappen 2: Zur Ausdifferenzierung der heraldischen Kommunikation im hohen und sp?ten Mittelalter (12.-15. Jahrhundert)

Auf einen Blick

Laufzeit
03/2020  – 02/2024
DFG-Fachsystematik

Mittelalterliche Geschichte

F?rderung durch

Volkswagen Stiftung Volkswagen Stiftung

Projektbeschreibung

In der ersten F?rderphase wurde untersucht, wie Wappen und die heraldische Kommunikation im Mittelalter funktionierten und welche Schlussfolgerungen sich daraus für deren Analyse ergeben. Im Anschlussprojekt sollen diese Erkenntnisse nun in konkrete Methoden überführt und an einer zentralen Fragestellung für die Forschung anwendbar gemacht werden. Dafür wird die bisherige Kombination hilfswissenschaftlicher Quellen mit kulturhistorischen Fragestellungen um Methoden und Techniken der Digital Humanities erweitert.
Ausgangspunkt des Anschlussprojektes ist die Feststellung, dass die Wappen w?hrend des hohen und sp?ten Mittelalters verschiedene Innovationsschübe erfuhren, die zu einer erheblichen Ausdifferenzierung ihres Kommunikationspotentials führten. Diese Prozesse, so ist an-zunehmen, vollzogen sich dabei als Reaktion auf sich ver?ndernde kulturelle und gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Ihre n?here Untersuchung und konkrete historische Einordnung k?nnen damit neue Perspektiven auf die Kultur und Gesellschaft des sp?tmittelalterlichen Europas erschlie?en wie auch auf die Geschichte der visuellen Kommunikation an sich. Denn anhand der Wappen l?sst sich zeigen, dass die sich seit dem 12. Jahrhundert stark ausbreitende Schriftlichkeit die visuelle Kommunikation nicht etwa verdr?ngte, sondern dass beide einem ganz vergleichbaren Prozess der Ausdifferenzierung durchliefen.
Einer umfangreichen Untersuchung der formalen und materiellen Differenzierung der heraldischen Kommunikation in Hoch- und Sp?tmittelalter stand bislang die hohe Komplexit?t der Wappen und ihre umfangreiche und heterogene ?berlieferung entgegen. Diesen Herausforderungen soll im Projekt mit der Anwendung digitaler Verfahren begegnet werden, die es erm?glichen, gro?e und komplexe Datenbest?nde in methodisch nachvollziehbarer Weise zu strukturieren und zu analysieren. Dabei soll insbesondere auf Techniken des Semantic Web zurückgegriffen werden, die im Rahmen des Projektes weiterentwickelt und auf die bereits digital vorliegenden Datenbest?nde der Datenbank ?Ordinary of Medieval Armorials“ angewendet werden.
Nachdem in der ersten F?rderphase also eine umfassende Neubewertung der mittelalterlichen Wappen unternommen wurde, soll das Anschlussprojekt die Grundlagen für die nachhaltige Implementierung dieser Projektergebnisse in die historische und hilfswissenschaftliche Forschung legen. Indem Methoden der Digital Humanities für die Analyse heraldischer Quellen fortentwickelt werden, leistet das Projekt zugleich einen wesentlichen Beitrag zur digitalen Neuausrichtung der Historischen Hilfswissenschaften.

Beteiligte Einrichtungen

  • Digital History

    Anschrift
    Instituts- und Verwaltungsgeb?ude, Friedrichstra?e 191-193, 10117 Berlin
    weitere Standorte
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