"Die Kasachen k?nnen nicht ewig Nomaden bleiben." Die russische und sowjetische Zwangsansiedlungspolitik in Zentralasien
Auf einen Blick
Fritz Thyssen Stiftung
Projektbeschreibung
Das Projekt befasst sich mit der Zwangsansiedlung der kasachischen Nomaden in der frühen Sowjetunion. Das Vorhaben untersucht die Ansiedlungskampagne sowohl hinsichtlich ihrer politischen und ?konomischen Bedingungen und Auswirkungen, als auch im Hinblick auf kulturelle und soziale Prozesse. Dabei spielt die multiehtnische Zusammensetzung der Bev?lkerung Kasachstans hier vor allem die Pr?senz europ?ischer Bauernsiedler und deportierter Bev?lkerungsgruppen eine bedeutende Rolle. Das Projekt befasst sich mit der Zwangsansiedlung der kasachischen Nomaden in der frühen Sowjetunion. Die Bolschewiki begriffen die Kultur der Nomaden als rückst?ndig und unkultiviert. Zugleich galt ihnen die nomadisierende Lebensweise der Kasachen als hinderlich für die ?konomische Entwicklung und Modernisierung der Steppe. Die Nomaden mussten also sesshaft werden. Im Zentrum der Untersuchung stehen die Jahre von 1928-1934, in denen aufgrund der durch Kollektivierung und Ansiedlungskampagne ausgel?sten Hungersnot mehr als 1,5 Millionen Menschen ihr Leben verloren. Hier ist nach den ?berlebens- und Widerstandsstrategien der Betroffenen zu fragen. Das Projekt besch?ftigt sich zudem mit den Folgen und Erfolgen der Sesshaftwerdung. Wie lebten die ehemaligen Nomaden in den Kollektivwirtschaften? Gab es nach dem Ende der Kampagne noch Nomaden?