SFB 1665: Sexdiversity - Determinanten, Bedeutungen und Implikationen der Geschlechtervielfalt in soziokulturellen, medizinischen und biologischen Kontexten

Auf einen Blick

Laufzeit
01/2024  – 12/2027
DFG-Fachsystematik

Geisteswissenschaften

Sozial- und Verhaltenswissenschaften

Biologie

Medizin

F?rderung durch

DFG Sonderforschungsbereich DFG Sonderforschungsbereich

Projektbeschreibung

Die Kategorisierung von Geschlecht, sowie die Beziehung zwischen biologischem Geschlecht (K?rpergeschlecht oder Sex) und sozialem Geschlecht (Gender) geh?ren zu den umstrittensten Aspekten unseres Verst?ndnisses des menschlichen K?rpers. In jüngster Zeit wurde sowohl in den Geisteswissenschaften als auch in den Biowissenschaften erhebliche Kritik an einem ausschlie?lich bin?ren und essentialisierenden Modell von Geschlecht geübt. Ein Ausgangspunkt für neue Forschungen ist daher die Feststellung, wie vielschichtig und dynamisch biologisches Geschlecht ist und dass deshalb kontextabh?ngige Bezugsrahmen ben?tigt werden. In diesem SFB geht es darum, die Vielfalt von Geschlecht in verschiedenen Forschungskontexten zu definieren. In den verschiedenen Analyseebenen - von den Zellen bis zu den Organen, von den Organismen bis zu den Gesellschaften - und durch die Beschreibung der Determinanten, Bedeutungen und Auswirkungen von Geschlecht auf jeder dieser Ebenen werden wir pr?zisieren, worauf sich "biologisches Geschlecht" bezieht. Der SFB wird uns in die Lage versetzen, der zentralen Hypothese nachzugehen, dass Geschlecht vielf?ltig ist und sich durch kontextabh?ngige Unterschiede manifestiert, die auf multiplen Ebenen entstehen. Wir werden modernste Methoden aus den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften einsetzen. Der SFB bringt hervorragende Wissenschaftler:innen, Forscher:innen und Kliniker:innen der Universit?t zu Lübeck und der Christian-Albrechts-Universit?t zu Kiel zusammen. Hinzu kommen ausgew?hlte externe Expert:innen aus Berlin, Flensburg, Magdeburg, München und Hannover mit Expertise in der DSD-Forschung, der Geschlechterforschung und Jurisprudenz. Zentral für die Organisation des SFB ist die F?rderung inter- und transdisziplin?ren Arbeit zwischen Biowissenschaften, Medizin, Geistes- und Sozialwissenschaften. Gemeinsam werden wir neue Forschungsfragen und ein neues Verst?ndnis von Geschlechtervielfalt entwickeln und Interessengruppen und gesellschaftliche Akteure in den Forschungsprozess einbeziehen. Mit dem SFB hoffen wir, die Art und Weise, wie Geschlecht als Forschungsvariable in der biomedizinischen Forschung betrachtet wird, zu ver?ndern, indem wir Definitionen und Bezugsrahmen für Geschlecht bereitstellen, die kontextbezogen sind und seiner Komplexit?t und vielschichtigen Natur gerecht werden. Dies wird zu einem genaueren und differenzierteren Verst?ndnis von biologischem Geschlecht und geschlechtlicher Vielfalt führen und damit eine solide Grundlage für die personalisierte Medizin schaffen. Der Beitrag der Geistes- und Sozialwissenschaften wird darin bestehen, das Verst?ndnis für die Interaktion von Sex und Gender zu vertiefen und die methodische Reflexivit?t zu unterstützen. Die Ergebnisse des SFB werden die Determinanten, die Bedeutung und die Auswirkungen von Geschlecht und Geschlechtervielfalt erhellen, die von gr??ter gesellschaftlicher Relevanz sind und den Kern unseres Selbstverst?ndnisses als Menschen ausmachen.

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