From Law to Legality. Jewish Legal Culture in Ukraine 1905-1932. (Continuation of the project)

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10/2005  – 09/2007
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Description

Gegenstand der Untersuchung ist die Rechtskultur der jüdischen Bev?lkerung der Ukraine, die durch die staatliche Gesetzgebung, durch die jüdischen religi?sen Gesetze, und nach der Revolution von 1917 - durch die "sozialistische Gesetzlichkeit" bestimmt wurde. Der zeitliche Rahmen der Untersuchung ist durch politische Ereignisse vorgegeben und umfasst die Zeitspanne von 1905 bis 1932, d.h. die Epoche der antijüdischen Pogrome des Jahres 1905 bis zum "Gro?en Umbruch" unter Stalin. Die Arbeit fokussiert auf die ukrainischen Dnjepr-Gebiete, wobei Kiev, Poltava, Ekaterinoslav und ihre Einzugsgebiete im Vordergrund stehen. Zwei Ziele stehen im Mittelpunkt: Zum einen geht es um den Wandel der Rechtsvorstellungen und Rechtskultur der jüdischen Bev?lkerung dieser Regionen, zum anderen um die Frage, wie dieser Wandel von der Politik und der Gesetzgebung des Russischen Reiches, der Ukraine und sp?ter der Sowjetunion bestimmt wurde. Im Einzelnen ergeben sich für die Untersuchung folgende Aufgaben: 1. Die Er?rterung der Rechtssprechung des Staates gegenüber den Juden in der Ukraine; 2. Die Rekonstruktion der jüdischen Rechtskultur in ihrem historischen Wandel; 3. Die Verortung der die Juden betreffenden Rechtsnormen und Rechtspraxis in einen Kontext, in welchem der (teilweise traditionell gef?rbte) jüdische Alltag, und das wechselhafte Verh?ltnis zwischen Gro?stadt und den beiliegenden St?dtchen (Schtetl) eine pr?gende Rolle spielen. 4. Die Untersuchung des Agierens der Juden in unterschiedlichen Rechtssph?ren als eigenst?ndiger Diskurs, der die jüdische Kultur der ?berganszeit in einem neuen Licht erscheinen l?sst. Die Studie versteht sich als ein weiterer Schritt zur ?berwindung des "zweischneidigen Stereotyps" vom osteurop?ischen Judentum; danach sei das jüdische Leben in Osteuropa zwischen einem "beschaulichen Idyll" der traditionellen Existenz und der "allgegenw?rtigen Pogromdrohung" verlaufen. Dieses Projekt m?chte zu einer weiteren Minderung des Grades einer derartigen "retrospektiven Romantisierung" beitragen.