"Getreidehandel, Bankgesch?ft und die Formierung des deutsch-jüdischen Wirtschaftsbürgertums in Berlin (1850-1933)" (DFG)

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10/2011  – 12/2020
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Description

Das Projekt untersucht den wirtschaftlichen Aufstieg der Berliner Getreideh?ndler und ihre Integration in das Wirtschaftsbürgertum zwischen 1850 und 1933. Die meist in den 1850er und 1860er Jahren aus Posen und Schlesien eingewanderten jüdischen Getreideh?ndler waren h?ufig bereits ein halbes Jahrhundert sp?ter als Bankiers an der Berliner B?rse und im Gro?handel t?tig. Ihre Brückenstellung zwischen Land und Stadt, zwischen Klein- und Gro?bürgertum und zwischen herk?mmlichem Güterhandel und neuen Formen des B?rsengesch?fts macht die in diesem Kontext entstehenden Getreidebanken zu einem vielversprechenden Untersuchungsgegenstand. Einerseits ist eine Analyse der T?tigkeit kleiner und kleinster Bankfirmen wesentlich für das Verst?ndnis der Marktprozesse im Produkten- und B?rsenhandel. Andererseits erm?glicht die Gruppe der Getreideh?ndler einen neuen Zugang zum jüdischen Wirtschaftsbürgertum und dem Prozess seiner Formierung. Das Vorhaben erweitert somit den wirtschaftshistorischen Blick auf kleinere und mittlere, insbesondere jüdische Unternehmen und ihre ?konomische und soziokulturelle Bedeutung. Als Quellengrundlage stehen neben zeitgen?ssischer Fachliteratur verschiedene Archivbest?nde zur Verfügung, die u.a. eine prosopographische Analyse der Unternehmensinhaber und ihrer Familien erm?glichen. Ziel des Projekts ist es, den engen Bezug von sozialem und ?konomischem Handeln systematisch herauszuarbeiten. Hierfür sollen die ?konomischen Institutionen, die Entwicklung einzelner Unternehmen und die soziale Integration der Unternehmer in ihrem Wechselspiel betrachtet werden