Gender Circumstances and Dynamics of Violence in the Red Army s Everyday Life at War 1941-1945

Als die Rote Armee 1944 die sowjetischen Westgrenzen überschritt, kam es in den deutschen Obstgebieten und den angrenzenden osteurop?ischen Staaten zu Vergewaltigungen, die in der Kriegsgeschichte der letzten zweitausend Jahre ihresgleichen suchen. Viele sowjetische Soldaten vergewaltigten deutsche, aber auch Frauen anderer Nationalit?t. Plausible und stichhaltige Erkl?rungen für dieses Massenph?nomen sexualisierter Gewalt wurden bislang aber noch nicht gefunden. Um dieses radikalisierte Gewaltgeschehen als Zusammenspiel des gewaltt?tigen Umfelds der Rotarmisten und ihrer Vorstellungen von Sexualit?t und M?nnlichkeit zu erkl?ren, wird das beantragte Projekt den Alltag der Rotarmisten untersuchen. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf den Geschlechter- und Machtverh?ltnissen in der Roten Armee liegen, in der im Zweiten Weltkrieg auch viele Frauen dienten. Das sowjetische Milit?r entwickelte sich in diesem Krieg zu einer unentrinnbaren Zwangsanstalt, die wie ein Lager funktionierte und die sozialen Dynamiken unter den Soldaten eskalieren lie?. Das Projekt soll untersuchen, wie sich unter dem Druck der Kriegsbedingungen im Armeelager die Geschlechterverh?ltnisse ver?nderten und wie diese Ver?nderung zu massenhaft verübter sexualisierter Gewalt führte.