CL Topoi: Antike Stadtr?ume (C-IV): Gegenwart und Vergangenheit im Dialog - Konstituierung und Wandel des urbanen Raumes im kaiserzeitlichen und sp?tantiken Rom
Facts
DFG Excellence Initiative Cluster
Description
St?dtischer Raum konstituiert sich aus einem dialogischen Nebeneinander von Gegenwart und Vergangenheit. Dieser Dialog kann bewusst inszeniert und instrumentalisiert werden, er kann sich aber auch zuf?llig einstellen und somit eher unterschwellig wirken: in jedem Fall pr?gt er das Erleben des urbanen Raumes und damit das Leben der Menschen darin. Dieses Spannungsfeld verschiedener Geschichtshorizonte bildet folglich ein zentrales Ph?nomen in der Erforschung der Stadt als inszenierten und wahrgenommenen Raum. Unter den antiken St?dten bildet das kaiserzeitliche und sp?tantike Rom ein einzigartiges Beispiel, das das Zusammenwirken von Gegenwart und Vergangenheit in seinen Kontinuit?ten und Brüchen zu erforschen erlaubt: Die wechselvolle Geschichte lie? immer neue Personen, Institutionen und Kr?fte an die Macht kommen, die die ?ffentlichen R?ume als Bühne nutzten, um sich selbst, eigene Herrschaftsansprüche oder tats?chliche Herrschaft zu repr?sentieren. Mittels Bau- und Restaurationsprojekten, gezielter Bespielung sowie ideologischer bzw. symbolischer Aufladung einschl?giger urbaner R?ume geriet die Gegenwart immer wieder von neuem in den Dialog mit den im Stadtbild pr?senten, z.T. (re)-konstruierten Vergangenheiten. Gleichzeitig entwickelten die (teils fiktiv) gebauten Vergangenheiten eine zunehmend unkontrollierbare Eigendynamik, die ihrerseits urbanistische Reaktionen provozierte. Folge dieses Prozesses war eine stete Neuerfindung des urbanen Raums, die zugleich die reale und konzeptuelle Basis für die weiteren antiken und nachantiken Entwicklungen darstellte. Ziel des Projektes ist es, die Stadtgeschichte des antiken Rom gerade aus dieser Perspektive eines wechselvollen Zusammenspiels von bewusster Inszenierung und provozierter Reaktion zu untersuchen. Als Untersuchungsfeld wird die Zeit von der urbanen Neugestaltung Roms unter Augustus bis zur zunehmenden urbanen Krise in der Sp?tantike gew?hlt; im Sinn von zentralen Schaltmomenten sollen dabei vor allem die augusteische Zeit, die Zeit der Flavier, die der Severer sowie schlie?lich der ?bergang von Kaiserzeit zu Sp?tantike in seinen Konstanten und Brüchen (und eventuell vorweggenommenen Z?suren) in den Blick genommen werden.