In China steht die Wissenschaftsfreiheit unter Druck
Beitrag der Sinologin Genia Kostka, Freie Universit?t Berlin
Institutionen wie die Peking-Universit?t bezeichnen die akademische Freiheit offiziell als eines ihrer wichtigsten Prinzipien, und das chinesische Hochschulgesetz besagt, dass der Staat die Freiheit der wissenschaftlichen Forschung gew?hrleistet. In der Realit?t sind Forschende und Studierende in ihrer akademischen Freiheit jedoch stark eingeschr?nkt. Die Einschr?nkungen reichen von der Unm?glichkeit, Verlage für Publikationen zu sensiblen 金贝棋牌 zu finden, bis hin zu Entlassungen und Gef?ngnisstrafen für kritische ?u?erungen. Die Forschung in China ist stark von der F?rderung durch die lokale oder nationale Regierung abh?ngig. Der Hauptzweck der Universit?t in China ist die F?rderung des Sozialismus und die Verbreitung von Partei-Narrativen. Darüber hinaus werden Wissenschaftler*innen unter Druck gesetzt, sich auf die Ver?ffentlichung von Artikeln in SSCI-Zeitschriften zu konzentrieren, da die Universit?tsverwaltungen stark auf Hochschulrankings setzen. Dies?schr?nkt den Forschungsspielraum chinesischer Wissenschaftler weiter ein.
Auch ausl?ndische Forscher unterliegen bei der Arbeit in China Einschr?nkungen. Diese reichen von der Verwehrung von Forschungsvisa über Befragungen oder Durchsuchungen seitens der Beh?rden, Verweigerungen des Zugangs zu Archiven, bis hin zu k?rperlicher Einschüchterung oder Festsetzung durch die Polizei. Dies führt oft zu Selbstzensur, indem Forschende sich in ihren Projekten auf nicht-sensible Teile konzentrieren, bis hin zur Aufgabe ganzer Projekte. Selbst ausl?ndische Wissenschaftsverlage wie The Cambridge University Press oder Springer Nature k?nnen dem Druck der chinesischen Regierung nicht standhalten und?beschr?nken oder blockieren?den Zugang zu Zeitschriftenartikeln in China.
Die akademische Freiheit steht nicht nur in China unter Druck, sondern auch seitens westlicher Regierungen und Universit?tsverwaltungen. So intervenierte beispielsweise die australische Regierung in die australisch-chinesische STEMM-Kooperation, da sie Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit sowie vermeintlicher medizinischer, wirtschaftlicher und menschenrechtlicher Risiken hatte. Dies zeigt, dass Wissenschaftsfreiheit durch geopolitischen Wettbewerb sowie die Wahrnehmung von Risiken und Chancen in der Zusammenarbeit mit China?gef?hrdet?ist.