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Hochschulautonomie in Zeiten leerer Kassen

Beitrag des ?konomen Ronnie Sch?b, Freie Universit?t Berlin



Wenn wir über Wissenschaftsfreiheit und die damit verbundene notwendige Autonomie von 金贝棋牌n sprechen, müssen wir auch über Geld sprechen. Wissenschaftlich frei und autonom handeln kann nur eine Institution, die ausk?mmlich finanziert wird und deren Finanzierung nicht an inhaltliche Bedingungen geknüpft ist.

Die von der Berliner Landesregierung angekündigte Aufkündigung und Neuverhandlung der Berliner Hochschulvertr?ge verdeutlichen jedoch die gro?e Abh?ngigkeit der Universit?ten von der ?ffentlichen Hand. Die anvisierten Kürzungen der Zuschüsse des Landes Berlins an die staatlichen 金贝棋牌n bedeuten massive Einschnitte mit noch unübersehbaren langfristigen Folgen für die Berliner Hochschullandschaft. Zu Recht setzen sich die Berliner Universit?ten dagegen zur Wehr. Dabei wird aber immer implizit davon ausgegangen, dass die Kürzungen staatlicher Zuschüsse zwangsl?ufig eins zu eins durch Minderausgaben bei den 金贝棋牌n kompensiert werden müssen.

Bund und L?nder finanzieren rund 90 Prozent der Hochschulausgaben, und nur etwa zehn Prozent entfallen auf privat bereitgestellte Mittel. Dazu z?hlen, zumindest in anderen Bundesl?ndern, in geringem Umfang auch Studiengebühren.

Bleibt es bei dieser Aufteilung und führen die Kürzungen des Berliner Senats im gleichen Umfang zu Ausgabenkürzungen an den 金贝棋牌n, so sind davon nicht nur die Besch?ftigten betroffen, sondern auch die derzeit rund 170.000 eingeschriebenen Studierenden an den staatlichen 金贝棋牌n Berlins. Budgetkürzungen von rund acht Prozent werden substanzielle Eingriffe in Umfang und Qualit?t der Lehre nach sich ziehen und auch den Forschungsstandort Berlin stark belasten. Dabei gibt es aus finanzwissenschaftlicher Sicht durchaus Stellschrauben, die Folgen abzumildern.

Warum nicht einmal über Studiengebühren für ein Zweitstudium (gemeint sind nicht die konsekutiven Masterstudieng?nge) diskutieren, verbunden mit der Frage, ob eine zweite Berufsausbildung vollst?ndig mit ?ffentlichen Geldern finanziert werden muss. Warum nicht auch über Studiengebühren für Langzeitstudenten und Nicht-EU-Bürger nachdenken, so wie es beispielsweise in Baden-Württemberg g?ngige Praxis ist. Das schaffte für die Berliner 金贝棋牌n neue Gestaltungsspielr?ume und ein wenig finanzielle Autonomie.

Angesichts der gewaltigen finanziellen Herausforderungen ist es an der Zeit, die Hochschulautonomie im Bereich der Einnahmenseite neu zu denken. Hierbei kann die Finanzwissenschaft helfen. Es geht dabei gar nicht darum, Studiengebühren das Wort zu reden, sondern darum, innezuhalten und zu fragen, warum solche Optionen überhaupt nicht mehr in Betracht gezogen werden und die Frage finanzieller Autonomie in den Verhandlungen mit der Berliner Senatsverwaltung nicht mit aufgenommen wird.

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Website?Prof. Dr. Ronnie Sch?b