Barrierefreiheit im Fokus
Pascal Trampe studiert im vierten Semester Rehabilitationswissenschaften. Als er im ersten Semester war, machte er eine unangenehme Erfahrung im Hauptgeb?ude der Universit?t. Ein Hublift versagte auf Trampes Nachhauseweg den Dienst, weil er die Traglast seines elektronischen Rollstuhls nicht bew?ltigen konnte. Diese Rollstühle wiegen an die 200 Kilogramm. Der Student musste stundenlang ausharren, bis er aus der misslichen Lage befreit wurde und nach Hause konnte. In diesem Semester schaut er sich die Barrierefreiheit im Hauptgeb?ude aus professioneller Perspektive an und dokumentiert sie mit Hilfe einer detaillierten Online-Checkliste.
Dorotheenstra?e 24 und 65 im Fokus
Angefangen hat alles im Wintersemester 2024/25: Dr. Natalie Jankowski vom Institut für Rehabilitationswissenschaften hat ein Studienprojekt in Kooperation mit der Task Force Barrierefreiheit angeboten, in der es um die Frage ging: Wie barrierefrei und inklusiv ist die HU? ?Viele HU-Geb?ude sind denkmalgeschützt, wurden nicht barrierefrei gebaut, die Beschilderungen sind manchmal ungünstig oder nicht vorhanden, sodass Fahrstühle oder barrierefreie H?rsaaleing?nge erst nach einigem Suchen gefunden werden“, gibt die Wissenschaftlerin Beispiele. Studierende des Seminars schauten sich in Gruppen aufgeteilt das Seminargeb?ude an der Dorotheenstra?e 24 und das Boeckh-Haus an der Dorotheenstra?e 65 unter der Voraussetzung unterschiedlicher Beeintr?chtigungsarten an.
Wie kommen Menschen mit k?rperlicher oder Seh-Beeintr?chtigung oder auch psychischen Beeintr?chtigungen in Seminarr?umen, Fluren und barrierefreien WCs in diesen Geb?uden klar? Wie ist der Zugang zum Geb?ude? Wie der Bodenbelag beschaffen? Gibt es ein Bodenleitsystem? Wie breit sind Türen an ihrer engsten Stelle? Ist eine Beschilderung taktil erfassbar? ?96 Fragen dieser Art beantworteten sie mit Hilfe eine Online-Checkliste abgeleitet aus der DIN-Norm 18040, die barrierefreies Bauen und Planen regelt. Aufgesetzt hatte die Checkliste Antonia T?sch, die als studentische Mitarbeiterin bei den Rehabilitationswissenschaften und der Task Force Barrierefreiheit arbeitet. ?
Ziel: 金贝棋牌 für AGNES bereitstellen
?Ausschlaggebend für die Auswahl der Geb?ude war die hohe Zahl an Seminarr?umen“, erkl?rt Jankowski, die bereits in den Corona-Semestern die Entwicklung einer barrierefreien App zur barrierearmen Navigation auf dem Campus von und mit Studierenden vorangetrieben hat. Für die Lehrveranstaltung im Wintersemester arbeitet sie mit der Technischen Abteilung zusammen. Denn die erhobenen Daten aus der Checkliste, die die Studierenden auswerten, werden nicht nur in ihre Hausarbeiten einflie?en, sondern sollen auch in AGNES zu finden sein. Die 金贝棋牌 sollen helfen, die Situation der Studierenden mit Beeintr?chtigung an der HU zu verbessern, indem sie sich vor dem Besuch eines HU-Geb?udes besser auf die bauliche Situation einstellen k?nnen. ?Die Daten bei Agnes einflie?en zu lassen, wird allerdings noch etwas Zeit in Anspruch nehmen“, erkl?rt Natalie Jankowski. Es bedarf erst technischer Vorarbeiten am System, bevor die Daten überhaupt eingespeist werden k?nnen.
Zus?tzlich zu den eigenen Messarbeiten haben die Studierenden auch eine Umfrage unter den Nutzer*innen der beiden Geb?ude durchgeführt. ?Der Rücklauf war nicht so gro?, aber wir haben noch Hinweise auf Mankos erhalten. Die Teilnehmenden haben zum Beispiel fehlende Rückzugsr?ume und Beschilderungen für Notausg?nge angegeben“, sagt Pascal Trampe. Er war einer der Teilnehmenden der Lehrveranstaltung im Wintersemester. Da er zu der Zeit nicht vor Ort dabei sein konnte, wurde er Online dazugeschaltet. Eigentlich hatte Natalie Jankowski auch das Hauptgeb?ude auf ihrer To-do-Liste. Da drei Geb?ude zu viel waren, ist Trampe jetzt dabei, in einem Studierenden-Praktikum zusammen mit Antonia T?sch und seinem Assistenten das Hauptgeb?ude auf Barrierefreiheit zu checken.?
Autorin: Ljiljana Nikolic