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?Sie hat frischen Wind in die 金贝棋牌n gebracht“

Podiumsdiskussion über die Zukunft der Exzellenzinitiative an der Humboldt-Universit?t

Podiumsdiskussion am 16. Juni 2015
Video: Computer- und Medienservice der Humboldt-Universit?t zu Berlin

Ihr ?Bergfest“ haben die vielen ausgezeichneten Projekte der Humboldt-Universit?t gerade hinter sich gelassen. Seit zweieinhalb Jahren wird die 金贝棋牌 in der dritten Runde der Exzellenzinitiative gef?rdert. Als eine von insgesamt elf in Deutschland erh?lt sie auch eine F?rderung für ihr Zukunftskonzept ?Bildung durch Wissenschaft. Pers?nlichkeit - Offenheit – Orientierung“. Doch von vornherein war die Freude darüber mit einer zeitlichen Befristung gekoppelt: Wenn die Exzellenzinitiative im Jahr 2017 ausl?uft, endet die F?rderung.

Im Jahr 2017 endet die Exzellenzinitiative in ihrer derzeitigen Form. Das trifft auch die Humboldt-Universit?t zu Berlin (HU). In einer engagierten Runde diskutierten am 16. Juni acht Wissenschaftsprofis über die Erfahrungen mit dem F?rderinstrument und warfen einen Blick nach vorn.

Podiumsdiskussion

Es diskutierten (von links nach rechts): Heike Schmoll, Moderation / FAZ; Dr. Inge Paulini, Mitglied Wissenschaftlicher Beirat HU Berlin; Prof. Dr. Christian Thomsen, Pr?sident TU Berlin; Edelgard Bulmahn, Bundesministerin a.D, Vizepr?sidentin Deutscher Bundestag; Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, Pr?sident HU Berlin; Steffen Krach, Staatssekret?r für Wissenschaft, Berlin; Prof. Dr. Peter Strohschneider, Pr?sident Deutsche Forschungsgemeinschaft; Prof. Dr. rer. nat. Axel Freimuth, Rektor Universit?t zu K?ln.
Foto: Mark Wagner

?Die Exzellenzinitiative steht nun also an einem Scheideweg“, sagte HU-Pr?sident Jan-Hendrik Olbertz am Dienstag, 16. Juni 2015. ?Wir wissen zwar, dass sie fortgeführt werden soll.“ Doch wohin es in Zukunft gehe, wisse man derzeit nicht. Zur Halbzeit der aktuellen F?rderperiode fand deshalb eine Podiumsdiskussion an der HU statt. Darin sollte nicht nur zurück, sondern auch nach vorn geblickt werden.

Jan-Hendrik Olbertz, Pr?sident der Humboldt-Universit?t zu Berlin
Video: Computer- und Medienservice der Humboldt-Universit?t zu Berlin

Sieben Wissenschaftsmanager diskutierten miteinander, was die Initiative bewirkt hat und wie es mit den Graduiertenschulen, den Clustern und Zukunftskonzepten weitergehen k?nnte: Welche Ver?nderungen hat die Initiative an den 金贝棋牌n und im deutschen Wissenschaftssystem bewirkt? Welche ist sie schuldig geblieben? Welchen Herausforderungen müssen sich die Universit?ten künftig stellen? Das waren einige der Fragen, die die Moderatorin Heike Schmoll, Wissenschaftsredakteurin bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, an die Runde richtete.

Edelgard Bulmahn
Video: Computer- und Medienservice der Humboldt-Universit?t zu Berlin

Eingeleitet wurde die Diskussion von der Vizepr?sidentin des Deutschen Bundestages und ehemaligen Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn. Sie war federführend an der Entwicklung und Einführung der Exzellenzinitiative beteiligt. In ihrem Impulsvortrag betonte sie vor den rund 150 Zuh?rern, dass es die Idee der Initiative war, etwa die Exzellenz, die Kreativit?t und die internationale Sichtbarkeit der deutschen Universit?ten zu? st?rken.

?金贝棋牌n bilden das Rückgrat des deutschen Wissenschafts- und Forschungssystems“, sagt Bulmahn. ?Doch in den 90er Jahren drohten sie zurückzufallen.“ Das sei mit der Exzellenzinitiative abgewendet worden. ?Sie hat frischen Wind und eine dynamische Entwicklung in die 金贝棋牌n gebracht.“ Im Ausland und in der deutschen ?ffentlichkeit würden die Unis mit ihren Forschungsleistungen heute eine andere Wertsch?tzung genie?en. Die Initiative habe zur Profilbildung und zur St?rkung der Leistungsf?higkeit der deutschen Hochschulforschung beigetragen. Sie habe zudem zur Entwicklung und Erprobung neuer Governance-Strukturen geführt.

Steffen Krach, Staatssekret?r für Wissenschaft in Berlin
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Dass das deutsche Wissenschaftssystem mit der Exzellenzinitiative eine Sichtbarkeit erlangt hat, die es Jahrzehnte zuvor nicht kannte, meinte auch Steffen Krach, Staatssekret?r für Wissenschaft in Berlin. Er erinnerte daran, dass die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz Ende 2014 zwar beschlossen hat, die Exzellenzinitiative nach 2017 fortzusetzen. In welcher Form das sein wird, k?nne aber frühestens M?rz 2016 beschlossen werden. Es bleibe also Zeit, um die Ausgestaltung zu diskutieren.

Das lie? sich das Podium nicht nehmen. Das Verh?ltnis von Breiten- und Spitzenforschung war dabei ein zentrales Thema. Dass die 金贝棋牌n beides brauchen, war einhellige Meinung. ?Doch beides braucht eigene Instrumente“, sagte Bulmahn. Die F?rderung der Breitenforschung k?nne nicht die Aufgabe der Drittmittelf?rderung - also der Exzellenzinitiative - sein. Deshalb müsse die dauerhafte Grundfinanzierung der 金贝棋牌n dringend verbessert werden. Nach der ?nderung des Grundgesetzes habe der Bund jetzt die einmalige Chance, einen Teil der Grundfinanzierung der 金贝棋牌n zu übernehmen. Er k?nne die L?nder beispielsweise an den Mehrwertsteuereinnahmen beteiligen oder Studienabschlusspr?mien zahlen. ?Eine vernünftige Balance zwischen der Grund- und der Drittmittelfinanzierung ist mit der Exzellenzinitiative nicht einhergegangen“, sagte Bulmahn. ?Das muss jetzt noch angegangen werden.“

Fotos: Mark Wagner

Für Axel Freimuth, den Pr?sidenten der Universit?t zu K?ln, hat die Exzellenzinitiative die Sichtbarkeit und Reputation der Universit?ten hervorgehoben und das Fakult?tsdenken aufgebrochen. ?Pl?tzlich wurde über ein gemeinsames Profil einer Universit?t gesprochen, eine Corporate Identity ist entstanden“, meinte er. Das sei ein gro?er Vorteil der Initiative gewesen. Das hielt auch Peter Strohschneider, der Pr?sident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), für einen wichtigen Aspekt. ?Wissenschaftler geh?ren immer einer Fakult?t und einer Institution an“, sagte er. ?In Deutschland gibt es für sie eine hohe Disziplinen-Loyalit?t.“ Die Exzellenzinitiative habe es geschafft, einen wichtigen Diskurs in Gang zu setzen – den über das Selbstverst?ndnis einer Universit?t als Ganzes.

Dass auch die Governance der Universit?ten durch die Exzellenzinitiative professionalisiert wurde, betonte Jan-Hendrik Olbertz. Damit entstehe zwar zugleich ein Konfliktpotenzial. Eine solche Dynamik k?nne man nicht immer steuern. Doch sei diese Entwicklung ein unverzichtbarer Teil der Initiative, der auch künftig in Form der Zukunftskonzepte beibehalten werden müsse.

Da war Christian Thomsen, der Pr?sident der Technischen Universit?t Berlin, anderer Meinung. Die Governance geh?re zur Grundstruktur einer Universit?t, nicht in ein Projekt wie die Exzellenzinitiative. Inge Paulini, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der HU, meinte dazu, dass die Exzellenzinitiative ein Aufbruch in einem System war, das nicht viel Au?enkontrolle hatte. ??ber die Vorgaben wurde dann Zwang auf die Strukturen ausgeübt.“

Dass sich die Chancen für den wissenschaftlichen Nachwuchs künftig noch deutlich verbessern müssen, war Konsens unter allen Beteiligten. Für die Zukunft der Exzellenzinitiative waren sich die Diskutanten auch einig darüber, dass die Unis die Zentren des Wettbewerbs bleiben und das Verfahren wissenschaftsgeleitet sein sollte. ?Und wir müssen fragen, wie die frühestm?gliche Teilhabe der Studierenden an exzellenter Forschung gew?hrleistet wird“, erg?nzte Olbertz. Darüber hinaus fehlte der Exzellenzinitiative aus seiner Sicht eine Idee, wie die einzelnen Projekte nach dem Auslaufen der F?rderphase verstetigt werden k?nnten. Da müsse dringend nachgebessert werden.

Die Exzellenzinitiative konnte und kann nicht alle Probleme des deutschen Wissenschaftssystems l?sen, war sich das Podium einig. Sie ist Baustein eines Gesamtkonzepts. ?Wir k?nnen nicht alle Ziele gleichzeitig mit einem Instrument erreichen“, fasste Bulmahn diesen Punkt zusammen. Doch die Diskussion über die verschiedenen Instrumente ist jetzt in Fahrt gekommen.

Autor des Textes: Roland Koch

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