Peter Eigen spricht über Regierungsversagen in einer globalisierten Wirtschaft

Helmholtz-Vorlesung am 22. Januar 2009 um 18:30 Uhr im Kinosaal

Das Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik (HZK) l?dt in
Zusammenarbeit mit der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher
Forschungszentren (HGF) zur Helmholtz-Vorlesung ein. Am Donnerstag,
dem 22. Januar 2009
, um 18:30 Uhr im Kinosaal Unter den
Linden 6
spricht Prof. Dr. Peter Eigen, Gründer und Vorsitzender
der Nicht-regierungsorganisation Transparency International, zum Thema:


Probleme wie Umweltzerst?rung, Korruption und Armut nehmen globale
Dimensionen an. Ein Staat allein kann ihnen nicht mehr beikommen,
befindet Peter Eigen. Darum h?lt er zivilgesellschaftliche
Organisationen für notwendig.
Der Vortrag vermittelt einen Eindruck von der Unzul?nglichkeit der
Regierungsführung in der globalisierten Wirtschaft. Die Unf?higkeit des
Staates, der internationalen Organisationen oder des Privatsektors,
eine gerechte, nachhaltige Entwicklung für die Mehrheit der Menschen zu
gew?hrleisten, wird an Beispielen dargestellt (z.B. an der
gegenw?rtigen Finanzkrise). Die wachsende Rolle zivilgesellschaftlicher
Organisationen (Civil Society Organisations – CSOs) wird beleuchtet,
wobei die Rolle von Transparency International am Beispiel der
weltweiten Korruption und ihrer Bek?mpfung veranschaulicht wird. Das
wachsende Bewusstsein der Allgegenwart der Korruption und ihre
verheerende Wirkung insbesondere in den ?rmsten L?ndern der Welt soll
dargestellt werden. Die rapide Ver?nderung des Rechtsempfindens zur
ausl?ndischen Korruption in den letzten Jahren – von ihrer Duldung und
Rechtfertigung durch die politischen und wirtschaftlichen Eliten der
meisten Industriel?nder bis zu ihrer fast einhelligen Verurteilung und
Bek?mpfung durch eine weltweite Koalition wichtiger Institutionen wie
Weltbank oder Vereinte Nationen – soll ebenso vermittelt werden wie die
Schlüsselrolle der CSOs bei diesem Paradigmen-wechsel. Dabei wird die
Notwendigkeit von Koalitionen zwischen Regierung, Wirtschaft und
Zivilgesellschaft herausgestellt.

Eigen arbeitete 25 Jahre lang als Weltbank-Manager in Afrika und
Lateinamerika. Der promovierte Jurist beriet die Regierungen von
Botswana und Namibia in Rechts-und Wirtschaftsangelegenheiten. Von 1988
bis 1991 war er Direktor für Ostafrika im Regionalbüro der Weltbank,
1993 gründete er Transparency International. Seit 2005 leitet Eigen die
International Advisory Group of the Extractive Industries Transparency
Initiative (EITI). Im Herbst 2007 gründete er das Berlin Civil Society
Center, und seit 2007 ist er Mitglied in Kofi Annans Africa Progress
Panel (APP). Eigen lehrte unter anderem an der John F. Kennedy School
of Government an der Harvard University. Im Jahr 2000 erhielt er die
Ehrendoktorwürde der Open University, Gro?britannien, seit 2002 ist er
Honorarprofessor an der Freien Universit?t Berlin.

Zum Thema:
Peter Eigen: Das Netz der Korruption. Wie eine weltweite Bewegung
gegen Bestechung k?mpft. Frankfurt am Main: Campus-Verlag 2003.



Mit freundlicher Unterstützung der BERLINER ZEITUNG



Katharina Preppner
Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik

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