Das Begehren nach Objekten ist ein Grundmechanismus unserer
Gesellschaft: Fetische haben Konjunktur. Sie sind Teil unseres Alltags.
Davon zeugen die Labels und Brandmarks, die materiellen Dingen einen
Mehrwert verleihen, aber auch die Idole unserer Zeit, die Kultstatus
erlangen.
Auf einer internationalen Konferenz unter dem Titel "Der Code der
Leidenschaften", die gemeinsam von der Humboldt-Universit?t und der
University of California, Riverside, vom 9. bis zum 11. Oktober im
Hamburger Bahnhof veranstaltet wird, werden sich Wissenschaftler aus
drei Nationen mit den Fetischen in den Künsten besch?ftigen. Denn wer
bei Fetischen nur an sexuelle Vorlieben denkt, greift zu kurz. Der
Umgang des Menschen mit seinen Dingen wiederholt Verhaltensmuster, die
in einem Zeitalter vor der S?kularisation eingespielt und im Ged?chtnis
der Gegenst?nde scheinbar bis heute gespeichert wurden. Auf diese Weise
erinnern die Fetische der Gegenwart zugleich an ihre Vorg?nger und
Vorbilder in der Geschichte: die Fetische der Magie und des
Aberglaubens, der Waren?konomie und der psycho-sexuellen
Leidenschaften.
W?hrend der Konferenz wollen Forscher aus Deutschland, der Schweiz
und den Vereinigten Staaten eine Rekonstruktion der
Bedeutungsgeschichte der Fetische vornehmen, um den literarischen und
bildkünstlerischen Fetischismus in den Blick zu nehmen, und die nur
scheinbar festgefügte Schwelle der Fetische zwischen Moderne und
Vormoderne passierbar zu machen.
Zeitgleich zur Tagung "Der Code der Leidenschaften -- Fetischismus
in den Künsten" widmen sich die staatlichen Museen zu Berlin in
verschiedenen Ausstellungen dem Kult des Künstlers. Auf diese Weise
k?nnen die auf der Konferenz diskutierten Thesen gleich am
künstlerischen Objekt überprüft werden.
Die internationale Konferenz findet vom 9. bis 11. Oktober im
Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart, Invalidenstra?e 50-51,
statt.
Das Pogramm und weitere 金贝棋牌 sind im Internet unter <a
href="http://www.culture.hu-berlin.de/hb/fetischismus">www.culture.hu-berlin.de/hb/fetischismus
abrufbar.
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Kulturwissenschaftliches Seminar
Tel.: +49 (0)30/2093-8241
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